In Luzern sind heute Abend die European Film Awards verliehen worden. Jacques Audiards Cannes-Beitrag wurde als bester Film, für die beste Regie, das beste Drehbuch und die beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.
Jacques Audiards Cannes-Beitrag „Emilia Pérez“ (hier unsere SPOT-Besprechung) war viermal für die European Film Awards nominiert – und wurde heute Abend in Luzern viermal ausgezeichnet.
Die Produzenten des Films erhielten den European Film Award für den besten Film, Audiard wurde zweimal ausgezeichnet, für die beste Regie und das beste Drehbuch, woraufhin er in seiner Dankesrede für die zweite Auszeichnung mit einem Augenzwinkern bat: „Nennen Sie mich nicht mehr Jacques Audiard, nennen sich mit Jacques Award.“ Hauptdarstellerin Karla Sofia Gascón erhielt die Auszeichnung als beste Schauspielerin; sie hatte zuvor in Cannes schon zusammen mit Zoe Saldaña, Adriana Paz und Selena Gomez den Schauspielpreis gewonnen.
Der European Film Award für den besten Schauspieler ging an Abou Sangare für seine Rolle in Boris Lojkines in der Cannes-Nebenreihe Un Certain Regard mit dem Jurypreis ausgezeichneten „Souleymane’s Story”.
Als bester Animationsfilm wurde Gints Zibalodis‘ „Flow“ (hier unsere SPOT-Besprechung), der im November als Eröffnungsfilm der Nordischen Filmtage Lübeck seine Deutschlandpremiere gefeiert hatte, ausgezeichnet, als bester Dokumentarfilm „No Other Land“ eines israelisch-palästinensisches Filmemacherkollektivs, der in dieser Woche bereits den Gotham Award sowie Würdigungen durch die New Yorker Filmkritiker und das National Board of Review und zuletzt den IDA Documentary Award erhalten hatte, als bester Kurzfilm Nebojša Slijepčević‘ „The Man Who Could Not Remain Silent”.
Der European Young Audience Award, den 99 Jugendliche aus ganz Europa vergeben, ging an Benjamin Rees „Das fantastische Leben des Ibelin“, in dieser Kategorie war auch Soleen Yousefs Berlinale-Beitrag „Sieger sein“ (hier unsere SPOT-Besprechung) nominiert gewesen.
Die Auszeichnung European Discovery – Prix FIPRESCI ging an Halfdan Ullmann Tøndels norwegische Oscareinreichung „Armand” (hier unsere SPOT-Besprechung), an der die Berliner One Two Films als Koproduzent beteiligt war.
Bereits Mitte November waren die Gewinner der Excellence Awards bekannt gegeben worden, die in unterschiedlichen Gewerken in acht Kategorien ebenfalls heute Abend ihre Preise erhielten.
Ebenfalls bereits vor der heutigen Verleihung der European Film Awards festgestanden hatten die nordmazedonische Produzentin und Schauspielerin Labina Mitevska als Gewinnerin des Eurimages International Co-Production Award, Isabella Rossellini, die für ihr herausragendes Werk mit dem European Achievement in World Cinema Award ausgezeichnet wurde und ebenso Standing Ovations erhielt wie Wim Wenders, der mit dem European Lifetime Achievement Award geehrt wurde.
Alle Gewinner der European Film Awards im Überblick:
European Film
• „Emilia Pérez“ (Regie: Jacques Audiard)
European Documentary
• „No Other Land“ (Regie: Yuval Abraham, Rachel Szor, Basel Adra, Hamdan Ballal)
European Short Film
• „The Man Who Could Not Remain Silent”, Regie: Nebojša Slijepčević (Kroatien, Frankreich, Bulgarien, Slowenien)
European Animated Fillm
• „Flow”
European Director
• Jacques Audiard für „Emilia Pérez”
European Actress
• Karla Sofia Gascón in „Emilia Pérez“
European Actor
• Abou Sangare in „Souleymane’s Story”
European Screenwriter
• Jacques Audiard für „Emilia Pérez“”
European Discovery – Prix FIPRESCI
• „Armand” (Regie: Halfdan Ullmann Tøndel)
European Young Audience Award
• „Das fantastische Leben des Ibelin“ (Regie: Benjamin Ree)
European Achievement in World Cinema
• Isabella Rosselini
European Lifetime Achievement Award
• Wim Wenders
Eurimages International Co-Production Award
• Labina Mitevska
Excellence Awards
European Cinematography
• Benjamin Kračun für „The Substance”
European Editing
• Juliette Welfling für „Emilia Pérez”
European Production Design
• Jagna Dobesz für „Das Mädchen mit der Nadel”
European Costume Design
• Tanja Hausner für „Des Teufels Bad”
European Make-up & Hair
• Evalotte Oosterop für „When the Light Breaks”
European Original Score
• Frederikke Hoffmeier für „Das Mädchen mit der Nadel“
European Sound
• Marc-Olivier Brullé, Pierre Bariaud, Charlotte Butrak, Samuel Aïchoun & Rodrigo Diaz für „Souleymane’s Story”
European Visual Effects
• Bryan Jones, Pierre Procoudine-Gorsky, Chervin Shafaghi & Guillaume Le Gouez für „The Substance”