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Q2: Netflix übertrifft Prognose, weltweit bei 278 Mio. Abos

Es ist eines der letzten Male, dass Netflix im Quartalsbericht Abo-Zahlen kommuniziert. Mehr als acht Millionen kamen in Q2 hinzu. Die deutsche Serie „Crooks“ taucht unter den Erfolgsformaten auf. Es gibt einen genaueren Blick auf die Entwicklung der werbeunterstützten Abos.

Netflix
Die Netflix-Co-CEOS: Ted Sarandos (l.) und Greg Peters (Credit: Netflix)

Man kann richtig ein bisschen wehmütig werden, wenn man die Netflix-Zahlen des zweiten Quartals am Donnerstagabend sieht. Denn es war das vorvorletzte Mal, dass der Streamer seine Abo-Zahlen auf einer regelmäßigen Basis veröffentlichte. Netflix steht jetzt bei 277,65 Millionen Abonnenten weltweit. Im aktuellen Quartal kamen 8,05 Millionen Abonnenten hinzu.

In nahezu allen klassischen Kernzahlen übertraf Netflix seine eigene Q2-Vorhersage: Mit 9,559 Milliarden Dollar bei einem Wachstum um 16,8 Prozent im Jahresvergleich lag der Umsatz nochmal ein gutes Stück höher als angepeilt. Auch das Operating Income liegt mit 2,603 Milliarden Dollar höher als geplant. Das Net Income wiederum hat mit 2,147 Milliarden Dollar ebenso die eigene Erwartung übertroffen.

Wie sich die werbeunterstützten Abos entwickeln

Spannend ist immer, was Netflix zur Entwicklung des werbeunterstützten Abos zu sagen hat, was auch einer der Gründe ist, warum es ab 2025 keine regelmäßigen Abozahlen mehr gibt, denn die Abos sind mittlerweile in der Preisstruktur zu ausdifferenziert. Nach Angaben des Streamers sind die werbeunterstützten Abos im Quartalsvergleich um 34 Prozent angestiegen. In den Schlüsselmärkten wie Deutschland, in denen es bereits das Ad Tier gibt, gehen inzwischen 45 Prozent der Neuanmeldungen auf die werbeunterstützte Abo-Version.

Dabei hilft auch, dass nach und nach das günstigere Basic-Abo ohne Werbung aus den Märkten verschwindet. In Kanada und Großbritannien ist das schon der Fall, Frankreich und die USA folgen jetzt – mit deutlich merkbarem Erfolg. „Unser Werbegeschäft wächst schön und wird ein immer bedeutungsvollerer Beitrag zu unserem Geschäft“, heißt es im Brief an die Aktionäre. Gleichzeitig betont Netflix, dass es weder 2024 noch 2025 damit rechnet, dass das werbeunterstützte Abo der maßgebliche Treiber des Umsatzwachstums sein werde.

Der Streamer rechnet seine 278 Millionen Abonnenten weltweit mal zwei, weil das die durchschnittliche Nutzungszahl pro Haushalt ist. Demnach programmiert Netflix für mehr als 600 Millionen Menschen. Deswegen setzen die Verantwortlichen auch in der Zukunft weiter nicht auf großartige Bundle-Deals wie die Konkurrenz. Als größten Erfolg des zweiten Quartals stellt das Unternehmen das „Bridgerton“-Franchise in den Mittelpunkt, das mit dem „Queen Charlotte“-Spinoff zusammengerechnet auf 172 Millionen Views kam.

„Crooks“ findet Erwähnung

Bei den herausragenden Titeln des Quartals wird auch die deutsch-österreichische Serie „Crooks“ von Showrunner Marvin Kren erwähnt, die mittlerweile bei insgesamt 15,7 Millionen Views weltweit steht. Die größten Hits neben „Bridgerton“ sind ansonsten der französische Hai-Horror „Im Wasser der Seine“ von Xavier Gens mit mehr als 90 Millionen Views oder auch „Atlas“ mit Jennifer Lopez und knapp 80 Millionen Views.