Bereits im Sommer 2023 hat der SWR angekündigt, seinen Requisitenfundus deutlich zu verkleinern und bis Ende 2024 den Fundus-Standort Saarstraße in Baden-Baden zu veräußern. Nun hat der Filmverband Südwest eine Stellungnahme veröffentlicht, in dem der Verkauf kritisiert wird.
Der vom SWR schon lange vorgesehene Verkauf des Requisitenfundus war vielfach Thema von kritischen Verlautbarungen der Filmbranche in Baden-Württemberg. Jetzt hat der Filmverband Südwest eine Stellungnahme veröffentlicht, in dem der Verkauf kritisiert wird. Hier ist sie im Wortlaut:
„Wie wir leider letzte Woche Mittwoch am 12.06 erfahren mussten, hat sich der SWR entschieden, den Kostüm- und Requisitenfundus in Baden-Baden endgültig abzuwickeln. Der Filmverband bedauert diese Entscheidung zutiefst und hält sie fatal für die Entwicklung des Filmstandortes. Trotz unserer intensiven Bemühungen in den vergangenen zwei Jahren, ist es dem Verband und den lokalen Filmschaffenden in Baden-Württemberg nicht gelungen, Sender und Politik von der elementaren Notwendigkeit des Fundus für den Filmstandort zu überzeugen. Das ist umso bedauerlicher angesichts der Tatsache, dass es bereits einen potentiellen neuen Standort und Interessenten für den Weiterbetrieb des Fundus gab. Bereits aufgenommene Verhandlungen wurden unter dem Primat des Zeitdrucks fallen gelassen. Filmschaffende werden in Zukunft in andere Bundesländer fahren und dort Requisiten leihen müssen, um in Baden-Württemberg Filme drehen zu können. Eine Entwicklung, die sowohl teuer als auch wenig nachhaltig ist und den Filmstandort Baden-Württemberg massiv beschädigt.
An alle Filmschaffenden: Für uns hört das Engagement hier nicht auf. Wir möchten euch bitten ein paar Zeilen zu formulieren, wie der fehlende Fundus euren beruflichen Alltag verändern wird. So möchten wir Aufzeigen, welchen Schaden die Entscheidung in der Filmwirtschaft verursacht hat. Wir würden eure Zeilen dann nutzen, um in den kommenden Monaten ein besseres Bewusstsein für die Lage der Filmwirtschaft in Baden-Württemberg zu schaffen. Einsendungen gerne an [email protected]. Darüber hinaus werden wir für euch noch einmal transparent aufarbeiten, welche Schritte bereits unternommen wurden, um den Fundus zu retten. Woran es schlussendlich scheiterte und was man daraus lernen sollte. Mehr dazu in den kommenden Wochen.”