Es geht zu wie beim Brezelbacken mit dem Trump-Film: Gerade hatten wir den US-Trailer mit Punkrock. Jetzt kommt schon der deutsche Trailer mit Mozart. In beiden Fällen geht es um „The Apprentice – Die Trump-Story“. In beiden Fällen gut, im deutschen Fall im Verleih von DCM.
Man könnte es sich einfachmachen und einfach bei uns selbst abschreiben. Aber erstens ist das langweilig und zweitens sollen das andere machen. Deshalb hier noch mehr zu „The Apprentice – Die Trump-Story“, Ali Abbasis Film über den jungen Donald Trump, der jetzt unmittelbar nach dem amerikanischen auch einen ersten deutschen Trailer zu bieten hat. Während sich der Berliner Independent die Rechte an dem großartigen Film (lesen Sie hier unsere Besprechung direkt aus Cannes) schon sehr früh gesichert hatte und auch nie ein Problem mit der Kinoauswertung hatte, waren die Produzenten ohne US-Verleih nach Cannes gereist, in der Hoffnung, nach einem ordentlichen Aufschlag würden ihnen potenzielle Käufer die Türen einrennen.
Einzig: Der Run blieb aus. Alle Studios winkten ab. Alle Plattformen winkten ab. Alle größeren Independents winkten ab. Allesamt emsige Verfechter freier Meinungsäußerung. Und voller Angst, sie könnten sich den Zorn des Präsidentschaftskandidaten der republikanischen Partei zuziehen. Nur der erfahrene Tom Ortenberg ließ sich nicht ins Bockshorn jagen und machte einen Deal für seinen Boutique-Indie Briarcliff, nur um dann mit dem Veto der kanadischen Finanziers konfrontiert zu werden. Erst nach längeren Verhandlungen konnten sie überzeugt (und bezahlt) werden, sich aus dem Projekt zurückzuziehen, das nunmehr am 11. Oktober in die US-Kinos kommt.
Deutschland wird am 17. Oktober folgen, im Verleih von DCM, drei Wochen vor den amerikanischen Präsidentschaftswahlen.
Thomas Schultze