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„Verantwortung für die Filmkultur ernst nehmen“

Auf Kampnagel wurde am gestrigen Abend die bedeutendste und höchstdotierte Auszeichnung für den Kurzfilm in Deutschland vergeben. Kulturstaatsministerin Claudia Roth nutzte die feierliche Verleihung für einen Appell zur Förderreform.

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Kulturstaatsministerin Claudia Roth (hier bei der Lola-Vergabe 2022) drängt alle Akteure zu zeitnaher Umsetzung der ambitionierten Förderreform (Credit: IMAGO/Eventpress)

273 wettbewerbsfähige Vorschläge, zwölf Nominierungen und am Ende sechs Preisträger für die Goldene Lola: Auf Kampnagel – und damit zum dritten Mal in Folge in Hamburg – wurde gestern Abend der Deutsche Kurzfilmpreis vergeben, bekanntermaßen die bedeutendste und höchstdotierte Auszeichnung für die kurze filmische Kunstform in Deutschland. Und natürlich stand auch dieser Abend mit im Zeichen jenes ambitionierten Vorhabens der BKM, das derzeit leider in der Schwebe hängt: die große Förderreform. Dementsprechend nutzte Kulturstaatsministerin Claudia Roth, die persönlich zur Verleihung gekommen war, den feierlichen Anlass auch für einen Aufruf: „Angesichts der anstehenden Neuwahlen appelliere ich (…) an alle relevanten Akteure, ihre Verantwortung für die Filmkultur und die Filmwirtschaft ernst zu nehmen, so dass wir diese dringend notwendige Reform jetzt zügig umsetzen können“, so die BKM auf der Bühne.

In ihrer Rede hatte sie zuvor natürlich die Bedeutung dieser filmischen Ausdrucksform hervorgehoben: „In 68 Jahren Deutscher Kurzfilmpreis war und ist allen Nominierten eines gemein: Die Liebe zum Kurzfilm als das filmische Format der Vielfalt und der Kreativität. Kurzfilme haben ihre eigene Ästhetik, ihre eigene Sprache und entfalten damit auch eine ganz eigene Wirkmacht auf der Leinwand. Von der experimentellen Pionierarbeit der Kurzfilmkünstlerinnen und -künstler profitiert die Filmkunst in Deutschland und der Welt. Insbesondere die großartigen Werke, die wir heute mit dem Deutschen Kurzfilmpreis ehren, sind cineastische Entdeckungsreisen mit bleibendem Wert. Damit stehen sie für jenen kulturell anspruchsvollen Film, den wir mit der geplanten Filmreform weiter stärken wollen. Unser Ziel ist eine kohärente, kulturell orientierte Bundesfilmförderung, die sowohl den erfahrenen Profis als auch den Talentfilmschaffenden eigenständige, voneinander unabhängige Budgets ermöglicht.“

Inwieweit der Kurzfilm durch die Reformpläne in der letzten vorliegenden Form tatsächlich gestärkt wird: Dazu gibt es durchaus unterschiedliche Meinungen, die Reform auf Ebene des FFG wird von Vertreterinnen und Vertretern des Segments kritisch beurteilt.

Die Gewinnerinnen und Gewinner der Kurzfilmpreise erhalten je eine Prämie von 30.000 Euro. Eine Nominierung ist mit 15.000 Euro Prämie verbunden, die auf die Auszeichnungsprämie angerechnet wird. Die Prämie für den mittellangen Film beträgt 20.000 Euro. Die Prämien sind zweckgebunden zu verwenden für die Herstellung, Projektentwicklung oder Projektvorbereitung eines neuen Films mit künstlerischer Qualität.

Die Gewinnerfilme in den Kategorien Spielfilm bis 10 Minuten Laufzeit, Spielfilm von mehr als 10 Minuten bis 30 Minuten Laufzeit, Animationsfilm bis 30 Minuten Laufzeit und Dokumentarfilm bis 30 Minuten Laufzeit sind zudem automatisch für das Auswahlverfahren zu den Oscars qualifiziert. Darüber hinaus erhalten alle Gewinner- und Nominiertenfilme Punkte für das Referenzfördersystem der FFA.

Die Preisgala in der Internationalen Kulturfabrik Kampnagel wurde moderiert von Patrick Wellinski und in Zusammenarbeit mit der Kurzfilm Agentur Hamburg ausgerichtet.