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Umfrage Austria: Dominik Kamalzadeh & Claudia Slanar, Festivalleitung Diagonale

Der österreichische Film strahlt nach außen, nicht nur mit Einladungen auf A-Festivals. Und in der Branche brummt es seit Einführung des Anreizmodells. Steigende Kosten, Fachkräftemangel und die Stagnation bei den selektiven Budgets sind Kehrseiten. Wir haben uns anlässlich unseres Österreich-Schwerpunkts umgehört und die Frage gestellt: Was läuft gut in der österreichischen Film- und Fernsehbranche, was läuft nicht so gut? Hier antworten Dominik Kamalzadeh & Claudia Slanar, Festivalleitung Diagonale.

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Dominik Kamalzadeh und Claudia Slanar (Credit: eSeL.at/Lorenz Seidler)

Der heimische Film feiert anhaltend große Erfolge auf internationalen Filmfestivals, wobei es besonders erfreulich ist, dass dies neben den arrivierten Filmemacher:innen auch zunehmend einer jüngeren Generation gelingt. Dies ist gerade für ein kleines Land wie Österreich keine Selbstverständlichkeit, zumal es sich um ganz unterschiedliche stilistische Positionen und Spielarten handelt und gleichzeitig auch die Diversität der Stimmen wächst. Diese formale Vielseitigkeit und Wendigkeit sind etwas, um das uns andere Länder beneiden, und sie tragen wesentlich zur Stärkung der Marke des heimischen Kinos bei. Damit diese Bandbreite auch weiterhin bestehen bleibt, wäre es wichtig, die Pluralität nicht aus den Augen zu verlieren und Budgets vonseiten der Förderinstitutionen aufzustocken – aufbauend auf Förderanreizen, die primär auf die Stärkung des Standortes abzielen. Woran es mangelt, ist eine verstärkte Ausrichtung auf den Verwertungsbereich des heimischen Films. Im eigenen Land wird er trotz künstlerischen und/oder Publikumserfolgen immer noch unter seinem Wert geschlagen, es braucht ein Bekenntnis zu Filmkultur und besser ausgestattete Initiativen, um die Leidenschaft für österreichisches Kino zu erhöhen. Auch der TV-Sektor sollte mehr Möglichkeiten für den Nach-wuchs gewähren, denn es ist schwierig, in diesen Produktionsbereich vorzudringen. Die Skandale um Machtmissbrauch und Übergriffe im Kulturbereich haben zu einem Umdenken in der Branche und Verbesserungen im Fürsorgebereich geführt, hier wird es wichtig sein, nicht nachzulassen. Nicht zuletzt sollte Film im Ausbildungsbereich – von den Universitäten bis zu Weiterbildungsinitiativen – nicht vernachlässigt werden, gerade wenn es um Synergieeffekte zwischen Ausbildungsstätten geht, herrscht noch Luft nach oben.