In den USA liegt der Fokus aktuell auch auf dem Telluride Film Festival: Dort jubelt man über „Konklave“ von Edward Berger, staunt über „September 5“ von Tim Fehlbaum – und spricht über „The Apprentice“, dessen US-Start nach langem Hin und Her jetzt gesichert ist, noch vor den Präsidentschaftswahlen, wie immer geplant.
Lange war die Kinozukunft von „The Apprentice“ in den USA ein Reizthema gewesen: Während der deutsche Start bei DCM am 17. Oktober nie in Zweifel stand, hatten nach der Premiere beim Festival de Cannes im Mai (hier unsere Besprechung aus Cannes) lange Zeit amerikanische Verleiher gezögert: Der Film von Ali Abbasiüber die frühen Jahre von Donald Trump mit Sebastian Stan und Jeremy Strong war von Donald Trumpselbst attackiert und mit juristischen Konsequenzen bedroht worden. Ein großer Verleih nach dem anderen winkte ab: Diesen Ärger wollte man sich nicht machen. Zwischenzeitlich hatte es sogar so ausgesehen, als gelänge es dem wohlhabenden Mitfinanzier Daniel Snyder, Milliardär und Freund von Trump, sein Veto geltend zu machen und den Film komplett zu blocken.
Nun steht fest, dass „The Aprrentice“ am 11. Oktober in die Kinos kommen wird, wie geplant vor den US-Präsidentschaftswahlen, wie geplant: Der Boutique-Indie Briarcliff hat sich, das war schon eine Weile bekannt, die Rechte gesichert – und wohl auch sichergestellt, dass der Film in die Kinos kommen kann. Ein Triumph für Briarcliff-Chef Tom Ortenberg, vormaliger Chef von Open Road: Gestern Abend wurde der Film in Telluride erstmals auf amerikanischem Boden gezeigt. Eine blitzschnelle Kampagne wird folgen.
Thomas Schultze