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Stefan Linz, Geschäftsführer SPIO: „Faire Verteilung der wirtschaftlichen Vorteile“

2024 neigt sich dem Ende zu, die aktuellen filmpolitischen Debatten laufen weiter. SPOT hat sich in der Branche umgehört – und fragte nach den prägenden Themen dieses und des kommenden Jahres.

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SPIO-Geschäftsführer Stefan Linz (Credit: SPIO)

#1 Was war das prägende Thema Ihres persönlichen Branchenjahres – und warum?

Stefan Linz: Nicht weniger als der Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Filmwirtschaft stand dieses Jahr im Fokus. Die Anstrengungen um eine Weiterentwicklung der Filmförderung sind hier natürlich an erster Stelle zu nennen. Daneben standen aber auch andere für die Wettbewerbsfähigkeit der Branche prägende Themen auf der Agenda. Auf EU-Ebene waren dies u.a. die Beibehaltung des Geoblockings für filmische Inhalte, die Ablehnung von Network Fees sowie die Einführung von Transparenzpflichten für KI-Anbieter. Auf nationaler Ebene sehen wir einen ungleichen Wettbewerb aufgrund einer zunehmend divergenten Regulierung im Spannungsfeld zwischen Bund und Ländern z.B. im Bereich Jugendmedienschutz. Hier war und ist die SPIO gefordert, optimale Rahmenbedingungen für die Branche zu schaffen und das politische Bewusstsein für den Film und das Kino als zentralen Bestandteil unserer Kultur und bedeutenden Wirtschaftsfaktor zu stärken.

#2 Was wird Sie im kommenden Jahr voraussichtlich am meisten beschäftigen?

Stefan Linz: Im Zeichen der anstehenden Bundestagswahl und Bildung einer neuen Regierung gilt es, neue Ansätze zu finden, um die Anliegen der Branche voranzubringen. Die SPIO wird alle Kraft daransetzen, dass die Filmreform mit besseren Rahmenbedingungen für Produzenten, Kinos und Verleiher auch unter den Vorzeichen einer neuen Bundesregierung rasch umgesetzt wird. Ein weiteres wichtiges Thema ist der Einfluss künstlicher Intelligenz auf Inhalte sowie Produktions- und Vertriebsprozesse. Damit die filmwirtschaftlichen Unternehmen von den Chancen profitieren, wird die SPIO an der Weiterentwicklung der wirtschaftspolitischen und rechtlichen Rahmenbedingungen arbeiten, um eine faire Verteilung der wirtschaftlichen Vorteile zu erreichen und die kulturelle und ökonomische Bedeutung der Filmwirtschaft zu sichern. Auch im Bereich Jugendmedienschutz beschäftigt sich die FSK mit den Einsatzmöglichkeiten von KI-gestützten Systemen in Kooperation mit internationalen Partnern.