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Roger Corman ist gestorben

Im Alter von 98 Jahren ist der legendäre Filmemacher und Produzent Roger Corman, der Regisseuren wie Francis Ford Coppola und Martin Scorsese eine erste Chance gab, bei sich zuhause in Santa Monica gestorben. Es war berühmt als „King of the Bs“, inszenierte aber auch ikonische Filme wie „Little Shop of Horrors“ oder seine Edgar-Allan-Poe-Adaptionen.

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Der legendäre Roger Corman bei einem seiner letzten öffentlichen Auftritte im Dezember 2023 (Credit: Imago / Zuma Wire)

Erst vor fast exakt einem Jahr hatte Roger Corman in Cannes eine Palme d’Or für sein Lebenswerk erhalten. Jetzt ist der legendäre Filmemacher und Produzent, der seinerzeit jungen Filmemachern wie Francis Ford Coppola oder Martin Scorsese eine Chance gegeben und unentdeckten Schauspielern wie Jack Nicholson und Robert De Niro eine Anschubhilfe gegeben hatte, bereits am Donnerstag im Alter von 98 Jahren in seinem Haus in Santa Monica gestorben. Seine Tochter Catherine Corman sagte in einem Statement zur Associated Press: „Er war großzügig, offenherzig und freundlich zu allen, die ihn kannten. Auf die Frage, wie er in Erinnerung bleiben möchte, sagte er: ,Ich war ein Filmemacher, genau das.‘“

Obwohl er gerade in jungen Jahren durchaus ein ambitionierter Regisseur war, was er mit seinen fantastischen Edgar-Allan-Poe-Verfilmungen in den Sechzigerjahren unterstrich, wird Corman vor allem als „King of the B-Movies“ in Erinnerung bleiben, als „The Pope of Pop Cinema“. Im Lauf seiner Karriere produzierte er mehr als 500 Filme (und war bei 56 selbst auch Regisseur), die meist mit Minimalbudgets und kurzen Drehzeiten auskommen mussten. Seinen Kulthit „Little Shop of Horrors“ drehte er 1959 an nur zwei Tagen, weil er mit seinem vorherigen Film schneller fertig geworden war und die bestehenden Sets noch nutzen konnte. Folgerichtig hieß seine 1998 erschienene Autobiographie „How I Made a Hundred Movies in Hollywood and Never Lost a Dime”.

Mit seiner Lust am Trash und Exploitation war Corman offen für Experimente und schreckte vor kaum einem Thema zurück. Sex, Drogen und Gewalt waren Fundamente seines filmischen Schaffens, er war damit der Vorreiter des unabhängigen Kinos. In den späten Sechzigerjahren erkannte er als einer der ersten, dass die Gegenkultur ein unangezapfter Markt war und ermöglichte die ersten Biker- und Drogenfilme, hielt die Hippieszene in ihrer Blütezeit fest. So kam er in Kontakt mit jungen Filmemachern, die sich unbedingt ausprobieren wollten. Neben Coppola und Scorsese protegierte Corman unter anderem auch Namen wie James Cameron, Jonathan Demme, Joe Dante, Peter Bogdanovich, George Lucas, Ron Howard, Robert Zemeckis, Dennis Hopper oder Sylvester Stallone, allesamt mit seiner Firma New World Pictures, die später in Concorde umbenannt wurde. 

Cormans letzte Regiearbeit war 1990 „Roger Cormans Frankenstein“, als Produzent war er bis 2021 tätig. 2010 erhielt er einen Ehrenoscar.