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Nur Taylor Swift überragt „Deadpool & Wolverine“

Der Start des MCU-Hits markierte eine ganze Reihe von Jahresbestleistungen beim globalen Kinomarktführer AMC – gerade auch abseits des Ticketumsatzes.

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„Deadpool & Wolverine“ sahnt nicht nur beim Boxoffice ab. (Credit: Marvel Studios. © 2024 20th Century Studios / © and ™ 2024 MARVEL)

In wenigen Tagen (am 2. August) legt AMC seine Bilanz für das zweite Quartal vor – und schon die Vorabveröffentlichung erster Zahlen machte deutlich, wie willkommen eine von jenen Erfolgsmeldungen ist, mit denen die weltweit größte Kinokette bei passenden Gelegenheiten nicht spart. Wie nun auch zum Start von „Deadpool & Wolverine“, der übrigens einmal mehr den Verdacht schürte, dass so manche US-Startprognose zuletzt bewusst konservativ gewählt wurde (siehe auch „Alles steht Kopf 2“ oder „Twister“). Denn unmittelbar vor dem Preview-Tag hatten Experten für Nordamerika noch 160 bis 170 Mio. Dollar am ersten Wochenende gesehen – tatsächlich wurden es über 211 Mio. Dollar. Fast ein Viertel mehr, als am oberen Ende erwartet – und fünf Mio. Dollar mehr, als der MCU-Fehlgriff „The Marvels“ eingespielt hatte. Das allerdings über seine komplette Laufzeit hinweg. Und vor allem weltweit – wo „Deadpool & Wolverine“ schon nach dem ersten Wochenende bei über 444 Mio. Dollar stand.

Dass mit solchen Zahlen auch der eine oder andere Rekord einhergeht, versteht sich (beinahe) von selbst – auch wenn nicht jeder gleich offensichtlich ist. Auftritt AMC: Dort feierte man am Startwochenende den bislang größten Publikumszuspruch des Jahres – und das sowohl in den USA wie auch in den über Odeon Cinemas (und deren Tochter UCI) bespielten, internationalen Territorien. Über sechs Millionen Besucher wurden (über alle Filme hinweg) demnach allein zwischen Donnerstag und Sonntag in den AMC/Odeon-Kinos begrüßt. Gleichzeitig war es (natürlich) auch bei AMC der beste Start eines Films mit R-Rating in der Geschichte. 

Bestwerte vermeldet AMC vor allem aber auch beim (margenstärkeren…) „Nebengeschäft“ – allerdings ohne dieses mit konkreten Zahlen zu unterfüttern. Der F&B-Umsatz für das Wochenende sei jedenfalls konzernweit der höchste seit 2019 gewesen, der Absatz von Bier, Wein und Cocktails wiederum der größte in der gesamten Historie des Unternehmens. Was auch insofern konsequent ist, als die „MacGuffins“ getauften Bars, die sich mittlerweile in rund zwei Drittel der US-Standorte von AMC finden, dort eine vergleichsweise neue Errungenschaft sind.

Gepunktet hat „Deadpool & Wolverine“ unterdessen auch mit seinen Promo-Artikeln, darunter unterschiedliche Sammelbehälter für Popcorn und Getränketopper. Für die Merchandise-Artikel meldet AMC einen „kompletten Ausverkauf“ und eine Nachfrage, mit der jene des bisherigen Jahresrekordhalters „Ich – Einfach unverbesserlich 4“ umgehend übertroffen worden sei. Tatsächlich habe es in der Geschichte von AMC nur ein Merchandise-Programm gegeben, das bisher reißenderen Absatz gefunden habe: Jenes zum von AMC selbst verliehenen Konzertfilm „Taylor Swift: The Eras Tour“.

„Sammelbehälter“ ist übrigens auch wirklich so zu verstehen – wir sprechen an dieser Stelle nicht etwa nur von bunt bedruckten Schachteln, sondern von aufwändig gestalteten Behältnissen für die locker zwischen 25 und 50 Dollar aufgerufen werden – wie etwa im Fall des mit 39,99 Dollar bepreisten „Headpool“-Containers von AMC, auf den sich ein Blick hinter diesem Link (die Fotorechte erlauben nur diesen Weg) wirklich lohnt. Immerhin kann man sich eine ungefähre Vorstellung davon machen, was allein derartige Sammelbehältnisse an Umsatz bringen: Im Fall von „Barbie“ hatte AMC insgesamt 25.000 Popcorn-Behälter in Form einer rosafarbenen Corvette für 35 Dollar angeboten. Mit deren restlosem Ausverkauf zum Start waren rund 875.000 Dollar umgesetzt, bei „Deadpool & Wolverine“ darf man (auch angesichts des etwas höheren Preises) allein für diesen Merch-Artikel von siebenstelligen Zahlen ausgehen.

2023 jedenfalls lag der Merchandising-Gesamtumsatz von AMC bei rund 54 Mio. Dollar. Was sich parallel zu einem F&B-Umsatz von rund 1,67 Mrd. Dollar auf den ersten Blick bescheiden ausnehmen mag, fungiert für US-Kinos längst auch als wichtiges Marketinginstrument. In den USA ist es durchaus nicht komplett ungewöhnlich, die Wahl des Kinos am dort verfügbaren Begleitartikel festzumachen. Und rein persönlich sei ergänzt: Ich hätte mich für Regal und deren 46 Dollar teure Variante entschieden…

Wer übrigens zwischen 150 und 200 Euro locker machen will, hat auf eBay durchaus gute Chancen, noch einen der beinahe legendären „Dune“-Becher in neuwertigem Zustand zu ergattern. Das aber nur am Rande 😉

Den Börsenkurs von AMC konnte die Mitteilung unterdessen nicht ad hoc beflügeln – er stagnierte am Tag nach ihrer Bekanntgabe bei einem minimalen Minus von knapp 0,2 Prozent.