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Guadagnino will „Buddenbrooks“ verfilmen

In einem Interview mit indiewire hat Luca Guadagnino angekündigt, Thomas Manns „Buddenbrooks“ verfilmen zu wollen. Obwohl unklar ist, wer das Projekt finanzieren und/oder produzieren soll, arbeitet der italienische Regisseur bereits mit Francesca Manieri an einem Drehbuch.

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Luca Guadagnino (Credit: Imago/Gruppo LiveMedia)

Wenn Luca Guadagnino etwas nicht ist, dann untätig. Nach der Fertigstellung von „Queer“ hat der italienische Regisseur neben einer Doku über sein Idol Bernardo Bertolucci für kommendes Jahr bereits zwei weitere Spielfilmprojekte geplant: zunächst den Thriller „After the Rain“ mit Julia Roberts und Andrew Garfield, dann eine Adaption des Romans „Getrennte Räume“ des 1991 an Aids gestorbenen Schriftstellers Pier Vittorio Tondelli, deren Drehbuch von Francesca Manieri geschrieben wird, mit der Guadagnino an der HBO-Serie „We Are Who We Are“ gearbeitet hatte. 

In einem Interview hat der Italiener nun erklärt, er wolle in naher Zukunft auch Thomas Manns „Buddenbrooks“ verfilmen, dessen Drehbuch ebenfalls Manieri schreiben soll. Tatsächlich erklärt er: „Ich glaube, ,Queer‘ und ,Buddenbrooks‘ spiegeln sich gegenseitig, oder sie sind die Kehrseite der Medaille. In dem einen [‚Queer‘] geht es um die Sehnsucht nach der Vergangenheit und die Unvermeidbarkeit, wenn man jemandem begegnet, der einen wirklich in seinen Bann zieht, und man möchte sich im Blick des anderen widergespiegelt sehen. Und in dem anderen [‚Buddenbrooks‘] geht es um die Dekadenz einer westlichen Gesellschaft, die in der brutalsten Form der Unterdrückung verwurzelt ist, der inneren, bevor sie äußerlich wird. Um die Obszönität der Unterdrückung zu verstehen, die auf Menschen ausgeübt wird, muss man meiner Meinung nach die Unterdrückung, die die Menschen, die Unterdrückung über andere Menschen ausüben, in sich selbst haben, sehen und untersuchen, nicht um sie zu rechtfertigen, sondern um an die Wurzel dieses Herzens der Dunkelheit zu gelangen.“

Obwohl unklar ist, wer als Finanzier und/oder Produzent hinter diesem Projekt stehen könnte, wäre es die erste nicht deutsche Verfilmung von Manns bekanntestem Roman, der seit 1923 fünfmal adaptiert wurde, zuletzt 2008 von Heinrich Breloer mit Armin Mueller-Stahl und Iris Berben in den Hauptrollen.