In Deutschland startet der meisterwartete MCU-Titel der letzten Jahre heute in den Kinos, das Publikum in den USA muss sich noch einen Tag gedulden. Dort könnte er nach Experteneinschätzung das Endergebnis des letzten MCU-Titels schon am ersten Wochenende verdoppeln – und soll auf „Barbie“-Niveau starten, nachdem „Twisters“ bei seinem letztwöchigen Debüt „Oppenheimer“-Zahlen geschrieben hatte.
Dass „Deadpool & Wolverine“ mit starken Zahlen loslegen wird, steht in keiner Weise in Zweifel. Die einzige Frage, die sich stellt: Wie stark werden sie? Tatsächlich wollen US-Branchendienste wie Deadline die Hoffnung noch nicht ganz aufgeben, dass sich die vor rund eineinhalb Monaten angestellten Fabelprognosen eines US-Debüts jenseits der 200 Mio. Dollar doch noch erfüllen könnten.
Immerhin hatten zuletzt mehrere Filme ihre Startprognosen weit hinter sich lassen können, darunter „Alles steht Kopf 2“ und zuletzt „Twisters“, der zwar international blass blieb (67,5 Prozent der Umsätze entfielen auf Nordamerika, 32,5 Prozent auf den Rest der Welt, eher das umgekehrte Verhältnis wäre bei einem globalen Blockbuster normal), der in den USA statt der ihm vorausgesagten 50 Mio. Dollar ganze 81,2 Mio. schaffte, die Vorhersagen also um mehr als 60 Prozent (!) übertraf.
Nun, zumindest in solchen Regionen wird sich – sollte es sie denn überhaupt geben – eine Überperformance von „Deadpool & Wolverine“ nicht abspielen, dazu liegen die Prognosen schlicht zu hoch.
Aktuell wird dem Film ein US-Startergebnis von 160 bis 170 Mio. Dollar vorhergesagt. Das würde selbst am unteren Ende der Erwartungen locker reichen, um dem ersten „Deadpool“ den Startrekord für einen Film mit R-Rating (132,4 Mio. Dollar) zu entreißen – und es wäre der bislang stärkste US-Start des Jahres, knapp vor „Alles steht Kopf 2“. Gleichzeitig wäre es ein Debüt auf „Barbie“-Niveau – denn dieser letztjährige Sommerhit hatte mit 162 Mio. Dollar losgelegt. Interessanter Zufall: Das Startergebnis von „Twisters“ von vor einer Woche entsprach nahezu exakt dem ersten US-Wochenende von „Oppenheimer“.
In den Märkten außerhalb Nordamerikas sieht man für „Deadpool & Wolverine“ 180 bis 190 Mio. Dollar als Zielmarke – weltweit stehen nach derzeitigen Schätzungen am Startwochenende also 340 bis 360 Mio. Dollar zu erwarten.
Auch wenn „The Marvels“ (nach Minuten gerechnet der bislang teuerste MCU-Film!) nur bedingt zum Vergleich taugt: Ein US-Start von „Deadpool & Wolverine“ im Bereich von 170 Mio. Dollar würde das US-Endergebnis des letzten MCU-Films (84,5 Mio. Dollar) auf einen Schlag verdoppeln.
Keinesfalls zu erwarten steht natürlich ein MCU-Startrekord – hier läge die Messlatte bei über 357 Mio. Dollar, die „Avengers: Endgame“ 2019 am ersten US-Wochenende in die Kassen spülte. Als Vergleichsfilme werden vielmehr „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ und „Black Panther: Wakanda Forever“ herangezogen. Ersterer debütierte in den USA mit gut 187 Mio. Dollar, letzterer mit gut 181 Mio. Dollar. An den zweiten „Black Panther“ reichte „Deadpool & Wolverine“ mit seinen bis vor einer Woche aufgelaufenen Vorverkäufen im Umfang von rund 35 Mio. Dollar recht nahe (genauer gesagt: bis auf fünf Prozent) heran; auf die Vorverkäufe für „Doctor Strange“ fehlten zu diesem Stichtag aber 30 Prozent.
Der Post-Corona-Rekord für einen US-Start liegt unterdessen bei gut 260 Mio. Dollar – und stammt aus dem Jahr 2021, als „Spider-Man: No Way Home“ auf dem Weg zu fast zwei Milliarden globalem Boxoffice anlief.