Während Cineworld für seine Unternehmungen im Vereinigten Königreich derzeit diverse Optionen prüfen lässt, wird die Tochter Picturehouse schon in Kürze zwei prominente Standorte schließen. Wenig aufmunternd ist das begleitende Statement eines der Gebäudeeigentümer.
Die Zukunft von Cineworld: Sie war eines der Gesprächsthemen auf der CineEurope in Barcelona – auch wenn Mitbewerber Vue in Person von CEO Tim Richards zumindest offiziell keine allzu große Dramatik hinter dem Umstand sehen wollte, dass die unter Insolvenzverwaltung stehende Cineworld eine Unternehmensberatung beauftragt hat, die einem Bericht von Sky News zufolge diverse Optionen für die Zukunft der Unternehmungen im Vereinigten Königreich prüfen soll, darunter offenbar einen Verkauf oder eine potenziell mit diversen Standortschließungen verbundene Restrukturierung. (Gegenüber SPOT erklärte Richards, dass Vue – anders als noch 2023, als es um die gesamte Cineworld-Gruppe ging – aktuell kein Interesse an einer Übernahme habe).
Unterdessen werden bei der Cineworld-Tochter Picturehouse, deren aktuell noch 27 Häuser traditionell besonders eng in ein nachbarschaftliches Umfeld eingebunden sind (tatsächlich bewirbt man sich selbst als „leading neighbourhood cinema“), schon in Kürze zwei prominente Standorte geschlossen. In einer Mail an Nutzer des Picturehouse-Kundenbindungsprogramms kündigte der Betreiber die Schließung des Fulham Road Picturehouse zum 11. Juli an. Wenige Tage zuvor hatte das Unternehmen auf X bestätigt, dass das Bromley Picturehouse zum 1. August aufgegeben wird.
Während sich Picturehouse nicht zu den Gründen äußerte, tat dies der Eigentümer der Immobilie in der Fulham Road, Martin’s Properties. Gegenüber dem US-Branchendienst Deadline erklärte man, die Schließung sei Folge „ernster Herausforderungen“, denen sich der Kinomarkt im Vereinigten Königreich generell gegenübersehe.
Herausforderungen, die natürlich nach wie vor zu einem Gutteil auf die Pandemie zurückgehen. Gerade Picturehouse hatte 2019 eine Modernisierungsinitiative gestartet und in diesem Zuge hohe Investitionen getätigt – umso härter wurde das Unternehmen von den Kinoschließungen getroffen.
Immerhin: Auch Martin’s Properties wollte nicht kategorisch ausschließen, dass es in dem betroffenen Gebäude weiterhin zumindest ein gewisses Maß an Kinonutzung geben könne, aktuell befinde man sich hinsichtlich der künftigen Pläne in Abstimmung mit der örtlichen Gemeinschaft.
Im Fall des Bromley Picturehouse wurde wiederum eine Petition für dessen Erhalt gestartet, die aktuell gut 1000 Unterschriften aufweist.