Seit Wochen hält sich das Gerücht standhaft; nun wird es von Robbie Collin im Telegraph in einem neuen Artikel über den nächsten Bond bestätigt: Edward Berger gilt unverändert als Favorit für den Regieposten von Bond 25.
Im Juli hatte man aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen erstmals das Gerücht gehört, Edward Berger, Oscargewinner für „Im Westen nichts Neues“, habe sich nicht nur bereits mit den Produzenten von Eon Productions getroffen, sondern gelte gemeinhin als Favorit für den Regieposten des überfälligen Bond-Reboots: Zwar war James Bond in der Inkarnation von Daniel Craig am Ende seiner fünften Mission, „Keine Zeit zu sterben“, den Heldentod gestorben, dennoch hatte es am Ende des Abspanns, etwas paradox, den gewohnten Abbinder gegeben: „James Bond will return…“
Seitdem hieß es Warten. Nun scheint nach und nach Bewegung in die Sache zu kommen, nachdem bereits vor einer Weile eine Annäherung zwischen den Bond-Verwaltern Barbara Broccoli und Michael G. Wilsonmit Christopher Nolan frühzeitig im Sande verlaufen war. Edward Berger wurde als potenzieller Favorit für den Regieposten erstmals in einem Report von Jeff Sneider in seinem Blog The InSneider genannt, Seite an Seite mit anderen Namen wie Yann Demange, David Michôd und Bart Layton.
Nun hat Robbie Collin in einem neuen Artikel im Telegraph einen Überblick über die vertrackte Situation gegeben, wobei unklar ist, ob seine Informationen tatsächlich neu sind. Immerhin nennt er neben Berger und den anderen drei Regisseuren noch weitere Namen, die erstmals auftauchen: „Venom“-Autorin Kelly Marcel, die nun mit dem letzten Film der Trilogie, „Venom: The Last Dance“, ihr Regiedebüt gibt, und – und das ist natürlich besonders interessant – Martin Campbell. Der Neuseeländer Campbell hat bereits zweimal den ersten Film eines neuen Bonds inszeniert, 1995 „Goldeneye“ mit Pierce Brosnan und 2006 „Casino Royale“ mit Daniel Craig. Letzterer rangiert in der Liste der besten 007-Filme ganz weit oben. Allerdings hat Campbell in den letzten Jahren keinen größeren Film mehr realisiert, und er wird im Oktober bereits 81 Jahre alt.
Aktuell, so schreibt Collin, gebe es indes nicht nur keinen Regisseur, sondern auch keinen Stoff und keine feste Idee, welchen Roman von Ian Fleming man für den Reboot einsetzen wolle oder ob man einen neuen Stoff für den neuen James Bond entwickeln werde – den es natürlich auch noch nicht gibt.
Edward Bergers neuer Film, „Konklave“, wird in wenigen Tagen erstmals in Toronto gezeigt (vermutlich davor schon in Telluride), in Europa dann erstmals in San Sebastián. Gegenwärtig arbeitet er bereits an seinem nächsten Projekt, einer Verfilmung des in Macau angesiedelten Romans „The Ballad of a Small Player“ von Lawrence Osborne, in dem Colin Farrell und Tilda Swinton in den Hauptrollen vor der Kamera stehen.
Thomas Schultze