„Abschied von einem geliebten Ort“ ist eine lange Botschaft der Familie Jansen überschrieben, in der sie auf der Website des Berrenrather-Lichtspiel-Theaters in Hürth die Schließung zum Jahresende ankündigt.
Trotz der Pandemie musste man derartige Botschaften in den vergangenen Jahren glücklicherweise erheblich seltener lesen als befürchtet, aber natürlich ist jede einzelne von ihnen bedauerlich – zumal Zeilen wie jene, die die Betreiberfamilie Jansen auf der Website des Berrenrather-Lichtspiel-Theaters veröffentlicht hat, noch einmal sehr klar machen, welche Herausforderungen sich nach der Pandemie aufgetürmt haben.
„Abschied von einem geliebten Ort“ ist jener Text überschrieben, mit dem die Schließung des Hürther Berli-Theaters zum Jahresende angekündigt wird. „Trotz aller Versuche, den Betrieb aufrechtzuerhalten, sind wir zu dem Schluss gekommen, dass dies nicht mehr möglich ist. Das Kino als privates Familienunternehmen ist nicht mehr tragbar“, heißt es dort.
Trotz zahlreicher Herausforderungen in den letzten Jahrzehnten habe man es fast 80 Jahre lang geschafft, den Spielbetrieb im 1946 eröffneten Kino ununterbrochen (abgesehen von den Lockdowns, versteht sich) aufrechtzuerhalten, doch das Blatt habe sich in den vergangenen Jahren gewendet. Zwar sei nach den schweren Zeiten der Pandemie vorübergehend wieder Hoffnung zurückgekehrt, insbesondere im „Oppenheimer“-Sommer des vergangenen Jahres. Doch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hätten sich seither „massiv verschlechtert“. Hohe Inflation, drastisch steigende Betriebskosten und Personalmangel sind Punkte, die konkret genannt werden. Vor allem für ein Ein-Saal-Haus wie das Berli-Theater werde die Schere zwischen steigenden Kosten und schrumpfenden Einnahmen zunehmend unüberwindbar.
Als Hoffnungsschimmer für eine Zukunftsperspektive sieht man den BerliKinoKlub, der mit dem Ziel gegründet worden war, das Kino langfristig zu erhalten, dem es aber bislang nicht gelungen sei, die notwendige Unterstützung zu mobilisieren. Eine kurzfristige Übernahme durch den Verein sei nicht realistisch, völlig ausschließen will man eine Perspektive aber nicht.