SPOT fragt in der Branche nach und will wissen, wie Ihre kommende Woche filmisch aussieht. Dieses Mal bei Regisseur Christian Werner, der sich auf die Ausstrahlung von „Der Geier – Die Toten mit dem falschen Leben” am 7. September freut.
Was steht für Sie in dieser Woche auf dem Programm?
Christian Werner: Ich starte in die dritte Drehwoche für den „Polizeiruf 110“ in Brandenburg mit dem Ermittler:innen Duo Gisa Flake und André Kaczmarczyk. Ich stehe mit großer Freude jeden Tag am Set und kann mit einem tollen Cast und Crewmitgliedern arbeiten. Vor allem gibt es tolle Entdeckungen bei den jugendlichen Darstellern. Der Film mit dem Titel „Spiel gegen den Ball“ ist im Jugend-Fußballmilieu angesiedelt. Früher habe ich selbst viel Fußball gespielt, heute bin ich froh, wenn vor Drehbeginn noch Zeit bleibt, um eine Runde mit dem Rennrad zu drehen. Dann kann ich den Kopf frei bekommen und bin fit für den Drehtag.
Worauf freuen Sie sich am meisten?
Christian Werner: Es sind vor allem die Begegnungen mit den Schauspieler:innen am Set. Was können wir in den Szenen entdecken? Wie kommen wir vom Papier zu einer lebendigen und interessanten Szene? Ich empfinde den Beruf des Regisseurs als großes Privileg. Die mir anvertrauten Ressourcen im kreativen Prozess einer Filmherstellung nutzen zu können, macht mich sehr glücklich. Manchmal fühlt es sich so an, als würde man einem Kind, sehr viel Spielzeug in die Hand geben, mit dem er sich im Sandkasten austoben kann.
Welchen Film/welche Serie haben Sie diese Woche im Fokus?
Christian Werner: Neben der TV-Premiere von „Der Geier – Die Tote mit dem falschen Leben“ am 07.09.24 um 20.15 Uhr im ORF, den ich 2023 als Regisseur für die Network Movie & Graf Film in Koproduktion mit dem ZDF und ORF, inszenieren durfte, möchte ich mir unbedingt im Open Air Kino in der Hasenheide „Love Lies Bleeding“ anschauen, bevor es in die Herbst- und Winterpause geht. Der Film verspricht einen sehr interessanten Genre Mix. Wenn Kristen Stewart mitspielt, wäre ich auch ohne den sehr viel versprechenden Trailer reingegangen. Während der Dreharbeiten schaffe ich gerade keine Serie zu schauen, dafür lese ich lieber jeden Abend ein paar Seiten des Romans „Kairos“ von Jenny Erpenbeck. Vor dem Hintergrund der nahenden Wende 1989 erzählt die Autorin von den Abgründen des Glücks – vom Weg einer unerfüllten Liebe an der Grenze zwischen Treue und Betrug, von Hingabe und Lust, von Verlust und Hoffnung.