Das 68. BFI London Film Festival hat seine Preise vergeben. Bester Film ist der Stopmotion-Film „Memories of a Snail“ von Adam Elliot; bestes Debüt ist „On Falling“ von der in Schottland lebenden Portugiesin Laura Carreira.
Vom 9. bis 20. Oktober dauerte das 68. BFI London Film Festival, eines der letzten großen Filmfestivals der Herbstsaison, das heute mit einem Galascreening von „Piece By Piece“ von Morgan Neville beschlossen wird (hier die SPOT-Besprechung). Eröffnungsfilm war „Blitz“ von Steve McQueen.
Die Jury des Hauptwettbewerbs, geleitet von dem Dokumentarfilmemacher Alexandre O. Philippe, dem die Branchenjournalistin Manori Ravindranund und der US-amerikanische Filmemacher Reinaldo Marcus Green zur Seite standen, zeichnete als besten Film das Stopmotion-Abenteuer „Memoirs of a Snail“ von Oscargewinner Adam Elliot aus. In ihrer Begründung schrieb die Jury: „Es ist ein emotionaler Film, der immer wieder für Überraschungen sorgt. Er greift Themen wie Mobbing, Einsamkeit und Trauer auf und schafft einen wichtigen und universellen Dialog auf eine Art und Weise, wie es nur der Animationsfilm kann. Die Jury ist hocherfreut, einen Animationsfilm neben seinen Live-Action-Kollegen auszuzeichnen.“
Der Sutherland Award für des beste Debüt ging an „On Falling“ von der in Schottland lebenden Portugiesin Laura Carreira (hier die SPOT-Besprechung). Der Jury um der britischen Filmemacherin Dionne Edwardsgehörte auch Julia Weigl an, künstlerische Ko-Leitung des Filmfest München. Die Jury lobt „ein vielschichtiges Porträt einer Welt, die vom Profitstreben der Konzerne beherrscht wird, gesehen durch die ‚Geschichte einer Immigrantin, deren Entfremdung wir zutiefst spüren, erzählt mit meisterhafter filmischer Präzision und unaufdringlichen, lebendigen Darstellungen“.
Der Dokumentarfilmpreis wurde „Mother Vera“ von Cécile Embleton und Alys Tomlinson zugesprochen; als bester Kurzfilm wurde „Vibrations from Gaza“ von Rehab Nazzal geehrt.
Thomas Schultze