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Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg ehrt Lynne Ramsay und Agnieszka Holland

Lynne Ramsay wird bei Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg im November mit dem Grand IFFMH Award ausgezeichnet, Agnieszka Holland widmet das Festival eine Hommage.

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Lynne Ramsay wird beim Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg mit dem Grand IFFMH Award ausgezeichnet (Credit: Brigitte Lacombe)

Lynne Ramsay wird  beim Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg, dessen 73. Ausgabe von 7. bis 17. November stattfindet, mit dem Grand IFFMH Award ausgezeichnet, mit dem das Festival nach eigenen Angaben „Filmemacher*innen der Gegenwart für ihre eigene, stilprägende Vision von Kino“ würdigt. Das teilt das Festival heute mit. Vor Ramsay hatten Guillaume Nicloux (2021), Alice Winocour (2022) und Nicolas Winding Refn (2023) die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung erhalten.

Ramsay wird die Ehrung am 9. November im Stadthaus N1 entgegennehmen, wo im Anschluss ihr Neo-Noir-Thriller „A Beautiful Day“ aus dem Jahr 2017 gezeigt wird. Tags darauf gibt Ramsay im Rahmen einem offenen Werkgespräch in der Festivallounge im Karlstorbahnhof Auskunft über ihr Werk. Neben „A Beautiful Day“ zeigt das IFFMH außerdem Ramsays „Ratcatcher“ aus dem Jahr 1999 und „We Need to Talk About Kevin“ aus dem Jahr 2011.

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Das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg widmet Agnieszka Holland eine Hommage (Credit: EFA)

Mit einer Hommage ehrt das IFFMH die polnische Regisseurin Agnieszka Holland. Zu sehen sein werden „drei zentrale Arbeiten aus dem Werk Hollands“, wie es in der Festivalmitteilung heißt: „Green Border“ aus dem Jahr 2023, „Olivier“ aus dem Jahr 1992 und „Hitlerjunge Salomon“ aus dem Jahr 1990. In einer Masterclass am 14. November wird Holland im Cinema Quadrat außerdem „über ihre kinematographischen Visionen sprechen, darüber, warum die Perspektive junger Menschen in ihren Filmen so wichtig ist und nicht zuletzt, wie sie auf die politischen Ereignisse der Gegenwart und den Zustand Europas blickt“, so das Festival.

Festivalleiter Sascha Keilholz erklärt: „In diesem Jahr zeichnen wir zwei Regisseurinnen aus, deren Ausnahmestatus sich in einem Kino der Grenzerfahrungen manifestiert. Bei Agnieszka Holland sind es politische und geografische Grenzen. Schonungslos stößt sie uns auf die katastrophalen Konsequenzen von Krieg und Vertreibung. Sie erzählt von Tätern und Opfern, von historischen Abgründen wie in ‚Hitlerjunge Salomon‘ (1990) aber auch von gegenwärtigen wie in ‚Green Border‘ (2023). Viele ihrer Filme denken Vergangenheit und Gegenwart zusammen, helfen uns, an Bruchstellen der Geschichte zu lernen. Agnieszka Holland ist eine Chronistin und Widerständlerin.

Lynne Ramsay wiederum repräsentiert den Widerstand gegen das Klassensystem. Sie verleiht den Unterrepräsentierten ein Gesicht, befördert sie aus dem sozialen Abseits auf die Leinwand. Sie taucht in psychische Ausnahmesituationen ein und holt das Unvorstellbare an die Oberfläche. Das, was wir in ihren Filmen sehen, das Präsente, ist immer zugleich ein Echo einer traumatischen Vergangenheit und eine vage Andeutung zukünftiger Ereignisse. Eine fast unauflösbare Ambivalenz zieht sich durch all ihre Filme. Sie erfüllen uns mit Unbehagen und führen uns doch – oder gerade deshalb – in Versuchung. Beide Regisseurinnen stehen für ein filmisches Werk, vor dem wir die Augen nicht verschließen wollen und können.”