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Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke: Zwei Auszeichnungen für „The Zone of Interest“

Im Vorfeld des Filmfest München wird vom Bernhard Wicki Gedächtnis Fonds zum 23. Mal der Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke vergeben.

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(Credit: Bernhard Wicki Gedächtnis Fonds e.V.)

Im Münchner Cuvilliés-Theater verleiht der Bernhard Wicki Gedächtnis Fonds am 25. Juni zum 23. Mal den Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke, der seit 2002 an herausragende Filmemacher sowie künstlerisch wertvolle Filme humanistischer, gesellschaftspolitischer Dimension geht.

Zwei Auszeichnungen gehen an Jonathan Glazers mit dem Oscar als bester internationaler Film ausgezeichnetes Drama „The Zone of Interest“: Glazer selbst erhält den mit 7.500 Euro dotierten internationalen Regiepreis, Christian Friedel, der in der Hauptrolle den Lagerkommandanten von Auschwitz, Rudolf Höß, verkörpert, wird mit dem mit 5.000 Euro dotierten Darstellerpreis geehrt.

Zu Friedels Auszeichnung sagt die Jury: „So wie sich generell die Frage nach der Darstellbarkeit des unfassbaren Verbrechens des Holocausts stellt, stellt sich noch konkreter die Frage, wie man einen Menschen darstellt, der – wie kaum eine andere Person näher – am Ort des Mordens stand. Christian Friedel spielt Rudolf Höß und löst das Darstellungsproblem erschütternd: durch Zurückgenommenheit statt expressiver Bestialität, durch Normalität statt psychotischen Sadismus.“

Der mit 7.500 Euro dotierte nationale Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke geht an Julia von Heinz für „Treasure – Familie ist ein fremdes Land“. Über das auf dem Roman „Zu viele Männer“ von Lily Brett basierende Drama um die Tochter zweier Auschwitz-Überlebender, die sich mit ihrem Vater auf den Weg nach Polen macht, um dort nach ihren jüdischen Wurzeln zu suchen, sagt die Jury: „‘Mit Treasure – Familie ist ein fremdes Land‘ ist Julia von Heinz ein ergreifender und trotz des düsteren Themas, unterhaltsamer Film gelungen, der daran erinnert, dass es nicht den einen korrekten Weg gibt, mit der Vergangenheit umzugehen, dass es aber ohne Frage wichtig ist, das Vergangene niemals zu vergessen.“

Journalist Mstyslav Chernov erhält für den Oscar-prämierten Dokumentarfillm „20 Tage in Mariupol“ über die Erlebnisse einer Gruppe von AP-Journalisten während drei Wochen der Belagerung der ukrainischen Hafenstadt durch die russische Armee. „Ein kraftvoller, wahrhaftiger und grausamer Film. Diese Dokumentation ist schwer zu ertragen, aber notwendig“, so das Urteil der Jury.

Eine 90-minütige Zusammenfassung der Gala, die von Sandra Rieß und Schauspieler Thomas Heinze moderiert wird, ist am 29. Juni ab 23.25 Uhr in 3sat sowie am 2. Juli ab 23.45 Uhr im BR-Fernsehen sowie anschließend in der ARD-Mediathek zu sehen.