Claude Lelouchs aktueller Film „Finallement“ wird im Mostra-Wettbewerb außer Konkurrenz gezeigt. Vor dem Screening am 2. September erhält Lelouch im Sala Grande den Cartier Glory to the Filmmaker Award.
Claude Lelouch wird im Rahmen der Mostra in Venedig mit dem Cartier Glory to the Filmmaker Award geehrt. Das gab die Mostra, die die Auszeichnung seit 2021 zusammen mit ihrem Hauptsponsor, dem Schmuck- und Uhrenhersteller Cartier, an eine Persönlichkeit, die einen besonders originellen Beitrag zur zeitgenössischen Filmindustrie geleistet hat, vergibt, heute mit.
Festivalleiter Alberto Barbera: „Claude Lelouch ist einer der bedeutendsten Regisseure des französischen Kinos, ein hervorragender Interpret seiner „Qualität“, auch wenn er seinen Hauptströmungen fremd ist, und ein sehr produktiver Filmemacher, der über sechzig Spielfilme gedreht hat. Der frühreife Filmliebhaber, Autor von Kurzfilmen und Musikvideos, Kameramann, Drehbuchautor, Schauspieler und Produzent hatte 1966 einen internationalen Erfolg mit seinem Film ‚Ein Mann und eine Frau‘, der bei den Filmfestspielen von Cannes mit der Goldenen Palme und 1967 mit zwei Oscars ausgezeichnet wurde, für den besten fremdsprachigen Film und für das beste Drehbuch. Der Soundtrack von Francis Lai wurde zum legendären Refrain einer Epoche und Lelouch hat dem Kino seiner Zeit einen unauslöschlichen Stempel aufgedrückt, indem er vor allem den Geschmack und die Gunst des Publikums getroffen hat. Er ist ein untypischer und unklassifizierbarer Filmemacher, der gerne Genres (Dramen, Komödien, Kriminalfilme, Abenteuerfilme, Western, Science-Fiction, Musicals, Kriegsfilme und historische Schauplätze) miteinander vermengt und nicht zögert, Konventionen umzustoßen, indem er unorthodoxe erzählerische und zeitliche Strukturen schafft. Viele seiner Erfolge sind unvergesslich, wie ‚Die Entführer lassen grüßen‘, ‚Ein glückliches Jahr‘, ‚Der Löwe‘ und ‚Die schönste Geschichte der Welt‘, Beispiele eines stilistisch ausgefeilten, auf Melodramatik und Chorkomik ausgerichteten Kinos mit einem sprichwörtlichen Talent zum Geschichtenerzählen. Ganz zu schweigen von der technischen Avantgarde: Sein Kurzfilm ‚C’etait un rendez-vous‘, eine neunminütige Steadicam-Sequenz, während er in einem Mercedes durch die Straßen von Paris rast, ist ein Bezugspunkt für alle, die eine „physische“ Beziehung zur Filmkamera haben. In den mehr als 60 Jahren seines Schaffens und mit außergewöhnlich talentierten Schauspielern wie Anouk Aimée, Jean-Louis Trintignant, Françoise Fabian, Lino Ventura, Belmondo und Fabrice Luchini hat Claude Lelouch die moderne Geographie eines Kinos der Gefühle geschaffen.“
Die Verleihung des Cartier Glory to the Filmmaker Award findet am 2. November im Sala Grande vor dem Screening von Lelouchs aktuellem Film „Finalement“, der im Mostra-Wettbewerb außer Konkurrenz gezeigt wird, statt.