Das gab es noch nie: Am 3. Oktober lädt das Filmfest Hamburg alle Menschen ein zum „Tag des freien Eintritts“. Damit geht für die neue Festivalleiterin Malika Rabahallah ein Herzenswunsch in Erfüllung: Neben der Deutschlandpremiere von Mohammad Rasoulofs „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ und der Vergabe von gleich zwei Douglas Sirk Preisen, war es ihr auch wichtig, die Idee des Publikumsfestivals zu forcieren.
Das Filmfest Hamburg lädt am 3. Oktober erstmals zum „Tag des freien Eintritts“. An diesem Tag sind alle Filme, die in den fünf Festivalkinos Abaton, Studio-Kino, Metropolis, CinemaxX Dammtor und Passage laufen, frei zugänglich. Darüber hinaus bieten auch die neun „Filmfest ums Eck“-Kinos Alabama, Koralle Lichtspielhaus, Magazin Filmkunsttheater, 3001, Blankeneser Kino, Hansa Filmstudio Bergedorf, Savoy Filmtheater, Astor Film Lounge und Zeise Kinos jeweils eine kostenlose Filmvorführung an. Insgesamt stehen 35 Filme in 17 Sprachen mit deutschen oder englischen Untertiteln zur Auswahl.
Dieses Angebot zu schaffen, war eine von drei Herzensangelegenheiten der neuen Festivalleiterin Malika Rabahallah (die beiden anderen waren die Deutschlandpremiere von Mohammad Rasoulofs „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ und die Vergabe von gleich zwei Douglas Sirk Preisen). Das ist ihr geglückt. „Mein Team war glücklicherweise sofort Feuer und Flamme. Es ist zu schön, wenn man merkt, dass eine Vision geteilt wird. Dankenswerterweise hat uns die Kulturbehörde Hamburg diesen Tag des freien Eintritts für das erste Jahr finanziert. Wir kooperieren zudem mit vielen Institutionen und Vereinen der Stadt. Mir geht es auch um eine stärkere Vernetzung. Ein Festival für alle. Deshalb sind wir auch bei Filmfest ums Eck in noch mehr Kinos, gehen breiter in die Stadtgesellschaft“, so Rabahallah im SPOT-Interview. Ihr war wichtig, den Aspekt des Publikumsfestivals zu forcieren. „Ich will, dass noch mehr Menschen in den Genuss kommen, unser kuratiertes Programm zu genießen. Menschen sollten sich öfter in einem Kinosaal treffen. Auch wenn sie nicht immer einer Meinung sind. Aber es geht um das gemeinsame Erleben, das Spüren und Akzeptieren, um das gemeinsame Weinen und Lachen. Das fördert die Empathie. Das brauchen wir in der heutigen Zeit mehr denn je.“ Wie wahr.
Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda sieht im „Tag des freien Eintritts“ die Hoffnung, Kino noch mehr zurückzubringen ins Gedächtnis der Gesellschaft und sagte dazu bei der Eröffnung: „Was ich wirklich großartig finde, diese Idee, zu sagen: An diesem einen Tag, da laden wir alle ein! Und alle können einmal erleben, wie es ist, ins Kino zu gehen. Auch mit dem leichten Hintergedanken, dass diejenigen, die an dem Tag kommen, vielleicht auch an den anderen 364 Tagen im Jahr dann auch ein bisschen geneigter sind, darüber nachzudenken, dass sie denn dann auch kommen und dann auch Eintritt zahlen. So teuer ist das nämlich gar nicht. Dieses Ganzkörpererlebnis ist wirklich, wirklich etwas Besonderes.“