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Umfrage Austria: Roland Teichmann, Direktor ÖFI

Der österreichische Film strahlt nach außen, nicht nur mit Einladungen auf A-Festivals (u.a. „Des Teufels Bad“, „Mond“, „Pfau – Bin ich echt?“). Und in der Branche brummt es seit Einführung des Anreizmodells. Steigende Kosten, Fachkräftemangel und die Stagnation bei den selektiven Budgets sind Kehrseiten. Wir haben uns anlässlich unseres Österreich-Schwerpunkts umgehört und die Frage gestellt: Was läuft gut in der österreichischen Film- und Fernsehbranche, was läuft nicht so gut? Hier antwortet Roland Teichmann, Direktor des Österreichischen Filminstituts.

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ÖFI-Chef Roland Teichmann (Credit: privat)

Roland Teichmann, Direktor Österreichisches Filminstitut:
Gut läuft der Produktionsmotor! Er brummt, es wird sehr viel produziert und es ist gerade sehr viel automatisches Geld im System. Die Politik (Regierung) hat die Bedeutung des Films als Wirtschaftsfaktor mit kulturellem Mehrwert erkannt und entsprechend investiert. Entscheidend ist jetzt, dass auch die neue Regierung (wir haben im September Wahlen) trotz drohender Sparpakete an diesem Kurs festhält. Wir brauchen Nachhaltigkeit im System, insbesondere da sich der Standort nach der Pandemie auf Produktions- und Publikumsseite sehr gut entwickelt hat. Mit HQ7 wurden neue Studios in Wien eröffnet, wir hatten 2023 einen sehr hohen Marktanteil an österreichischen Filmen im Kino und das neue Kino-Abo-Modell „nonstop“ spricht neue Zielgruppen vor allem im Arthouse-Bereich an.

Nicht so gut ist die Entwicklung bei den selektiven Budgets, also jener Fördertöpfe, die von Kommissionen aufgrund inhaltlicher Kriterien vergeben werden. Da haben wir ein Ungleichgewicht zu den automatischen Förderungen, insbesondere zu ÖFI+. Es wäre aber wichtig, dass diese beiden Finanzierungsgefäße besser miteinander „kommunizieren“ können. Es ist natürlich schön, wenn große deutsche oder internationale Produktionen nach Österreich wandern, aber wir müssen uns als Filmland über Eigenproduktionen definieren. Die selektive Förderung schafft Raum für Talente und innovatives Storytelling, hier entstehen Festivalerfolge und nur in diesem Rahmen werden starke lokale Geschichten gefördert und heimische Stars gemacht. Dazu braucht es jetzt einfach mehr selektives Geld (wurde seit 2013 nicht mehr substantiell erhöht).