15 Jahre Junafilm: Produzentin Verena Gräfe-Höft hat viel erreicht mit ihrer in Hamburg ansässigen Produktionsfirma, die ihrer Ambition, mutige, innovative Projekte umzusetzen, treu geblieben ist. Aktuell stellt sie das mit „Spirit in the Blood“ unter Beweis, der auf dem Filmfest Hamburg Premiere feiert.
Der Wind wehte ungewöhnlich kalt für einen Mai an der Côte d’Azur, erinnert sich Verena Gräfe-Höft, Produzentin von Junafilm, doch innerlich war ihr mehr als warm ums Herz. 2013 stand die junge Produzentin auf dem wichtigsten roten Teppich der Filmwelt – beim Filmfestival von Cannes. Gemeinsam mit der Regisseurin Katrin Gebbe stellte sie ihren ersten Film „Tore Tanzt“ vor. Der Film wurde ein großer Erfolg und ebnete Gräfe-Höft den Weg in die internationale Filmbranche. „Natürlich hat mir dieser Traumstart viele Türen für die Zukunft geöffnet“, erzählt die Produzentin heute.
Verena Gräfe-Höft gründete Junafilm im Jahr 2009, mit dem Ziel, innovative und mutige Filmprojekte zu fördern. Was als kleine Produktionsfirma begann, ist inzwischen zu einem Namen in der deutschen und internationalen Filmszene herangewachsen. In den vergangenen 15 Jahren hat Gräfe-Höft nicht nur ihr eigenes kreatives Talent unter Beweis gestellt, sondern auch die Karrieren vieler aufstrebender Filmemacherinnen und Filmemacher unterstützt.
Nach dem Erfolg von „Tore Tanzt“ produzierte Gräfe-Höft eine Vielzahl weiterer Filme aus verschiedenen Genres und für unterschiedliche Zielgruppen. Zu ihren bemerkenswerten Produktionen gehört der Hybridfilm „Not at Home“ der afghanischen Regisseurin Shahrbanoo Sadat, der internationale Beachtung fand. Sie brachte auch die Verfilmungen der dänischen Kinderbuchreihe „Antboy” auf die Leinwand, die weltweit viele jüngere Zuschauer begeisterte.
Das isländische Drama „Der Schwan” von Regisseur Asa Hjörleifsdóttir, tauschte hingegen tief in die isländische Kultur ein und überzeugte mit seiner poetischen Bildsprache. Das 2018 veröffentlichte Drama „Draußen in meinem Kopf” wurde mit dem Preis der Jugendjury beim Max-Ophüls-Festival ausgezeichnet. Im selben Jahr folgte das psychologische Drama „Pelikanblut” mit Nina Hoss in der Hauptrolle, der für mehrere internationale Auszeichnungen nominiert wurde und die Filmfestspiele in Venedig in der Sektion „Orizzonti“ eröffnete. Der Film gewann den Preis für den besten Film beim Bucheon International Fantastic Film Festival in Südkorea und Gräfe-Höft wurde mit dem Produktionspreis der Stadt Hamburg auf dem Filmfest Hamburg 2019 geehrt.
Junafilm setzte diesen Erfolg mit dem politischen Horrorfilm „Schlaf” von Michael Venus fort, der 2020 auf der Berlinale lief und für mehrere Preise nominiert wurde und 2023 dann den Grimme-Preis gewann. Gräfe-Höft beweist mit solchen Projekten, dass sie ein Gespür für düstere und psychologisch komplexe Stoffe hat, die mehr Fragen stellen als Antworten geben.
2023 erreichte die Produktionsfirma mit der kanadisch-deutschen Koproduktion „Spirit in the Blood” von Carly May Borgstrom einen neuen Meilenstein. Es ist der erste englischsprachige Film von Junafilm, die weiter weiterhin expandiert und neue, internationale Kooperationen anstrebt. Der Film wird nach seinen Festivalteilnahmen am 7. November in Deutschland im Kino starten.
Zum 15. Jubiläum blickt Verena Gräfe-Höft zufrieden auf ihre bisherige Karriere zurück. „Es gibt noch so viele schöne Herausforderungen und wichtige Geschichten, die ich mit den talentierten Filmekreativen machen möchte“, resümiert Gräfe-Höft. Mit viel Leidenschaft und Einsatz geht es jetzt an neue Projekte, darunter auch zwei Serien. Die Geschichte von Junafilm ist ein Beweis dafür, dass Mut, Durchhaltevermögen und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, entscheidende Zutaten für langfristigen Erfolg im Filmgeschäft sind.
Es ist manchmal auch ein kalter Wind, der einem in der Filmbranche entgegenweht, doch manchmal ist dieser Wind auch gepaart mit Erfolg. Und während Junafilm ihr 15-jähriges Bestehen feiert, darf man gespannt sein, welche außergewöhnlichen Projekte Verena Gräfe-Höft und Junafilm in der Zukunft noch hervorbringen werden.
SPOT-Redaktion