Die Deutschen nutzen immer weniger den Kabelanschluss und immer mehr das Internet, um Fernsehen zu schauen. Die neue Studie zeigt auch das wachsende Interesse an FAST-Channels
Die Internetfernsehen- und VoD-Plattform Zattoo hat eine Studie in Auftrag gegeben, die das eigene Geschäftsmodell stützt. Der sogenannte Zattoo TV-Streaming-Report 2024, dem eine repräsentative Online-Umfrage von YouGov zugrunde liegt, besagt, dass immer mehr Menschen in Deutschland für ihre Fernsehgewohnheiten auf das Internet zurückgreifen, während die Nutzung des klassischen Kabelempfangs abnimmt.
Zur Erinnerung: Ab dem 1. Juli fällt das Nebenkostenprivileg weg. Das heißt, Millionen von deutschen Haushalten können dann frei wählen, auf welche Weise sie in Zukunft Fernsehen schauen wollen. Zattoo wäre eine Option jenseits von Kabel oder Satellit. Den TV-Streaming-Report lässt Zattoo bereits seit 2015 erfragen.
44 Prozent der Befragten schauen in Deutschland demnach schon Fernsehen über das Internet – eine Steigerung gegenüber 2023 um 3 Prozentpunkte. 31 Prozent nutzen dafür einen Kabelanschluss, was 8 Prozentpunkte weniger als in der letzten Umfrage sind. Satellit steht bei 32 Prozent, während DVB-T auf 7 Prozent kommt.
Wachsender FAST-Channel-Markt
Laut der Umfrage von YouGov kann sich inzwischen mehr als jeder Dritte (36 Prozent) vorstellen, kostenlose und werbefinanzierte FAST-Channels zu schauen. Auch dort ist das Internet-Fernsehen also auf dem Vormarsch. Mehr als zwei Drittel (70 Prozent) schauen mittlerweile Streaming-Angebote auf einem Smart-TV.
Die anhaltend angespannte wirtschaftliche Lage wirkt sich zudem zunehmend auch auf das Streamingverhalten der Befragten aus. Im vergangenen Jahr hat fast jeder Fünfte (18 Prozent) ein Streaming-Abonnement gekündigt – ein signifikanter Anstieg von 4 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Von diesen sind mehr als ein Drittel (36 Prozent) zu kostengünstigeren Streamingdiensten gewechselt, während etwa ein Viertel (24 Prozent) sich für kostenlose Optionen entschied. Bemerkenswert ist dabei, dass ein erheblicher Anteil von 36 Prozent komplett auf alternative Angebote verzichtete, heißt es in der Studie.