Um den Fokus wieder stärker auf „Spider-Man“ legen zu können, soll bei Sony trotz der guten Zahlen für „Venom“ nach dem Neustart „Kraven the Hunter“ vorerst einmal Schluss sein mit Filmen über Marvel-Antihelden. Das berichtet The Wrap.
Wiederholt war „Kraven the Hunter“ verschoben worden – morgen kommt der Film von J.C. Chandor mit Aaron Taylor-Johnson nun endlich in die Kinos. Obwohl der Regisseur in Interviews Möglichkeiten und Ideen für eine Fortsetzung andeutet, meldet The Wrap nun in einem ausführlichen Artikel, dass Sony weitere Pläne für Filme mit Marvel-Antihelden aus dem „Spider-Man“-Universum erst einmal auf die lange Bank schiebt. Neben den drei erfolgreichen „Venom“-Filmen hat man sich seit 2018 an drei weiteren Titeln versucht, um ein gemeinsames Universum zu erschaffen. Die ersten beiden von ihnen – „Morbius“ (2022, 163 Mio. Dollar Umsatz weltweit) und „Madame Web“ (2024, 100 Mio. Dollar Umsatz weltweit) – blieben teils deutlich hinter den Erwartungen zurück; „Kraven the Hunter“ prophezeien die US-Trades aktuell ein erstes US-Wochenende mit bescheidenen 15 – 20 Mio. Dollar (bei einem angeblichen Budget von 110 Mio. Dollar).
Nun will man sich erst einmal auf die fortgesetzten Abenteuer von „Spider-Man“ konzentrieren: Nach der letzten Realfilm-Trilogie mit Tom Holland unter der Regie von Jon Watts, die gemeinsam weltweit knapp vier Milliarden Dollar einspielen konnte, soll es 2026 wieder weitergehen, vermutlich weiterhin mit Tom Holland als Peter Parker. Gleichzeitig gibt es noch die Animationsvariante, die nach zwei Filmen weltweit bei mehr als einer Milliarde Dollar Umsatz liegt; der dritte Film, „Spider-Man: Beyond the Spider-Verse“ wird im Sommer 2025 folgen. Zudem ist eine Serie ins Planung, „Spider-Noir“ mit Nicolas Cage.
Ob es dann wieder weitergehen kann mit den Marvel-Antihelden, wird sich zeigen. Gewiss wird man einen neuen Ansatz finden müssen. Ein Sony-Insider wird in dem Artikel von The Wrap folgendermaßen zitiert: „Das größte Problem bei den Spider-Man-Ablegern bei Sony scheint die mangelnde Qualitätskontrolle zu sein. Die Filme sind einfach nicht gut.“ Zumindest das wäre etwas, was sich mit ein bisschen Liebe und Leidenschaft und einem besseren Plan richten ließe.
Thomas Schultze