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„Rickerl“ gewinnt Günter Rohrbach Filmpreis

In Günter Rohrbachs Geburtsstadt Neunkirchen ist heute Abend zum 14. Mal der Günter Rohrbach Filmpreis vergeben worden.

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„Rickerl – Musik is höchstens a Hobby“ wurde beim Günter Rohrbach Filmpreis ebenso ausgezeichnet wie Hauptdarsteller Voodoo Jürgens (Credit: Giganten Film / Pandora Film)

Regisseur Adrian Goiginger und Produzent Gerrit Klein sind bei der 14. Verleihung des Günter Rohrbach Filmpreises in Rohrbachs Geburtsstadt Neunkirchen für ihre Tragikomödie „Rickerl – Musik is höchstens a Hobby“ mit dem mit 10.000 Euro dotierten Preis für den besten Film ausgezeichnet worden. 

„Regisseur Adrian Goiginger hat ein Händchen für autobiografische Themen. Er kennt das Milieu mit Arbeitslosigkeit, Kleinkriminalität und Drogensucht – die Schicksale dieser Leute liegen ihm am Herzen. Sein Film zeigt das Wien der ‚Beisln‘, die inzwischen – im Zuge des Strukturwandels großstädtischer Viertel – größtenteils modernen Bistros und Cafés weichen muss- ten. Und vor allem ist es ein Film mit ganz viel Herz, mit Melancholie, großartiger Musik und über- zeugender Besetzung, der Rickerls Geschichte mit Einfühlungsvermögen und überraschenden Einfällen erzählt“, heißt es in der Jurybegründung. 

Hauptdarsteller und Musiker Voodoo Jürgens erhielt außerdem den Preis des Oberbürgermeisters. Zur Begründung heißt es über Jürgens‘ Performance: „Von der ersten Sekunde rührt er das Publikum an und nimmt es gefangen mit seinen wunderbaren, reduzier- ten Songs, mit den präzisen, nachdenklich-aufsässigen Texten in tiefstem Wiener Dialekt. Sein Ge- sang voller Herzblut und Leidenschaft berührt die Menschen um ihn herum. Er singt von den ver- schiedenen Erfahrungen, die er in seinem Leben gemacht hat, von kleinen Glücksmomenten und tieftraurigen Begebenheiten. Er packt persönliche Beobachtungen in seine Songs und entwickelt daraus Geschichten, erzählt mitten aus dem Leben. Ehrlich und ungeschönt.“

Der Darstellerpreis ging an Liv Lisa Fries. Über ihre Rolle der NS-Widerstandskämpferin Hilde Coppi in Andreas Dresens „In Liebe, Eure Hilde“ sagt die Jury: „Radikal und ohne Pathos spielt Liv Lisa Fries Hilde Coppi als starke, stille Heldin. Die Schauspielerin brilliert mit großem Einfühlungsvermögen, mit Glaubwürdigkeit und mit unaufdringlicher, faszinierender Intensität. Eine großartige Leistung, die dem Publikum lange in Erinnerung bleibt.“

Mit dem Preis des Saarländischen Rundfunks wurde Marc Brummund für die Regie von „Ein Mann seiner Klasse“ ausgezeichnet. Über den auf dem gleichnamigen autobiografischen Roman von Christian Baron basierenden Film sagt die Jury: „Von der ersten Szene an nimmt er die Zuschauerinnen und Zu- schauer mit auf eine Achterbahnfahrt – Freude und Ausgelassenheit, Angst und Grauen liegen ganz dicht beieinander. Im Mittelpunkt steht der zehnjährige Christian, der an seinem gewalttätigen Vater hängt, zu ihm hält und immer wieder darauf hofft, dass er sich ändert. Gleichzeitig weiß der Junge, dass es so nicht weitergehen kann. So steht er ständig zwischen den Fronten. Brummunds authen- tisch wirkender Film aus dem Arbeitermilieu ist großartig gespielt und bis in die Nebenrollen glänzend besetzt.“

Für seine Kameraleistung in Thomas Arslans „Verbrannte Erde“ wurde Reinhold Vorschneider mit dem Preis der Saarland Medien GmbH prämiert. Hier sagt die Jury: „‘Verbrannte Erde‘ ist nicht nur sehr präzise, sondern auch über- aus elegant gefilmt. Immer wieder findet Vorschneider interessante Blickwinkel, seine Bilder nehmen mit großer Ruhe und Klarheit gefangen. Dabei arbeitet er mit dem natürlich vorhandenen Licht. Dunkle Flächen dominieren seine Bilder und die Figuren bewegen sich in den spärlich beleuchteten Innenräumen wie geisterhafte Schattengestalten. Schnörkellos wird der Blick auf das Essentielle gelenkt. Sparsames Gegenlicht sorgt für Kontraste und Spannung. In der Ruhe liegt die Kraft dieser Bilder und des gesamten Films.“