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Lotte-Eisner-Preis für das Zeughauskino Berlin

Seit einem Vierteljahrhundert würdigt der Kinopreis des Kinematheksverbundes kreatives Programm und Leidenschaft für die Filmkunst. Im Jubiläumsjahr ging der Spitzenpreis an das Zeughauskino Berlin, der Ehrenpreis an Helke Sander.

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Die Preisträgerinnen und Preisträger der 25. Verleihung des Kinopreises des Kinematheksverbundes mit Ehrenpreisträgerin Helke Sander im Vordergrund (Credit: Marian Stefanowski/Kinematheksverbund)

Die Verleihung des Kinopreises des Kinematheksverbundes ist stets eine festliche Angelegenheit, umso mehr galt dies in diesem Jahr. Denn am Wochenende feierte die Auszeichnung, mit der kreatives Programm und Leidenschaft für die Filmkunst gewürdigt werden, seinen 25. Geburtstag. Was sich im Laufe eines Vierteljahrhunderts nicht geändert hat: Der Preis feiert die Vielfalt der Kinolandschaft in Deutschland und würdigt sowohl große Institutionen als auch kleinere, ehrenamtlich betriebene Projekte. Die Preisträger stehen laut der Deutschen Kinemathek als Ausrichterin für den Kinematheksverbund „stellvertretend für die große Bandbreite der Kinoarbeit – von Retrospektiven und Bildungsprogrammen bis hin zu internationalen Kooperationen“.

Insgesamt konnten diesmal 21 Kinos und filmkulturelle Initiativen mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 30.000 Euro aus dem Etat der BKM ausgezeichnet werden – und der mit 6000 Euro dotierte Lotte-Eisner-Preis als Spitzenpreis ging an das Berliner Zeughauskino. Dazu die Jury:

„Das Zeughauskino verbindet mit seinem Programm auf einmalige Weise deutsche Geschichte mit filmästhetischen Diskursen und gesellschaftspolitischen Themen: Das zeigen liebevoll kuratierte Reihen wie zum Beispiel zur körperlichen Selbstbestimmung von Frauen oder Filmzensur im Westdeutschland der 1950er und 60er-Jahre, genauso wie der intensive Blick auf scheinbar Nebensächliches oder Nischiges: So finden auch die Nebendarsteller:innen des frühen deutschen Tonfilms oder non-fiktionale Werke der deutschsprachigen Filmgeschichte einen gebührenden Platz im Zeughaus. Besonders hervorzuheben ist auch das deutliche Bestreben, durch Retrospektiven zu Regisseur:innen wie Róża Berger-Fiedler, Claudia von Alemann oder Věra Chytilová, das oftmals unterrepräsentierte Filmschaffen von Frauen in den Fokus zu nehmen. Das Zeughauskino zeigt insgesamt eindrücklich, wie man durch die Vergangenheit die Gegenwart reflektieren und in die Zukunft blicken kann.“

Der diesjährige Ehrenpreis für Verdienste um die Filmkultur ging an die Regisseurin Helke Sander. Dazu heißt es seitens des Kinematheksverbundes: „Sander, eine Pionierin des feministischen Films, hat mit ihrem Werk die deutsche und internationale Filmlandschaft geprägt. Ihre Filme reflektieren tiefgehend gesellschaftliche und politische Themen und setzen wichtige Impulse für die Entwicklung der Filmkultur. Mit dieser Auszeichnung würdigt der Kinematheksverbund Sanders jahrzehntelanges Schaffen, das Generationen von Filmschaffenden und Publikum inspiriert hat.“

Anlässlich des Jubiläums stellt der Kinematheksverbund fest, dass der Preis sich in den vergangenen 25 Jahren zu einem „zentralen Zeichen der Anerkennung nichtkommerzieller Kinoarbeit entwickelt“ habe. Und weiter: „Gerade in einer Zeit, in der Streamingdienste und Digitalisierung die Filmbranche herausfordern, zeigen die ausgezeichneten Kinos, dass der Kinosaal als kultureller Ort unverzichtbar bleibt. Sie sind lebendige Orte der kulturellen Begegnung, an denen Filmkunst nicht nur konsumiert, sondern aktiv vermittelt wird – durch thematische Filmreihen, Festivals und interaktive Veranstaltungen.“