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Umfrage Austria: Nina-Anica Keidies, Film Commissioner Film in Austria

Der österreichische Film strahlt nach außen, nicht nur mit Einladungen auf A-Festivals (u.a. „Des Teufels Bad“, „Mond“, „Pfau – Bin ich echt?“). Und in der Branche brummt es seit Einführung des Anreizmodells. Steigende Kosten, Fachkräftemangel und die Stagnation bei den selektiven Budgets sind Kehrseiten. Wir haben uns anlässlich unseres Österreich-Schwerpunkts umgehört. Hier antwortet Nina-Anica Keidies von Film in Austria.

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Nina-Anica Keidies, Film Commissioner Film in Austria (Credit: ABA)

In den letzten Jahren hat sich die österreichische Filmindustrie durch die neuen Anreize FISAplus und ÖFI+ erheblich entwickelt und professionalisiert. Österreich hat sich dank dieses neuen Modells als attraktiver Standort für internationale Ko- und Service-Produktionen etabliert und seine Wettbewerbsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Das Anreizsystem FISAplus steigert den Werbe- und Markenwert für Österreich. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette sind bereits signifikante Effekte zu beobachten. Jeder Euro, der durch das neue Anreizsystem gefördert wird, generiert etwa drei Euro an direkten Produktionsausgaben im Land. Die gesteigerte Förderung und das zunehmende Interesse großer internationaler Produktionen, die oft umfangreiche Crews benötigen, schaffen und sichern qualifizierte Arbeitsplätze. Diese internationalen Produktionen verfügen in der Regel über höhere Budgets, was zu einer größeren Wertschöpfung in Österreich führt. Zusätzlich ziehen Unternehmen nach Österreich, wodurch die technische Infrastruktur und das Know-how der nationalen Branche ausgebaut werden. Die neu entstandenen HQ7 Studios im Hafen Wien sind ein Beispiel für die Erweiterung der Infrastruktur, die zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des österreichischen Filmstandorts beiträgt.

Die Einführung neuer Technologien wie Künstlicher Intelligenz eröffnet neue kreative Möglichkeiten. Die traditionellen Grenzen zwischen Film, Fernsehen und Gaming beginnen zunehmend zu verschwimmen, und die Sehgewohnheiten, insbesondere der jüngeren Generation, verändern sich. Diese Entwicklungen bieten zwar viele Chancen, erfordern jedoch auch eine angemessene rechtliche Regulierung, um kontrolliert und sicher umgesetzt zu werden. Trotz der Erfolge des neuen Fördersystems, das bisher als einziges Land über einen Grünen Bonus verfügt, steht Österreich im Wettbewerb mit anderen europäischen Ländern. Deutschland hat für 2025 ebenfalls ein neues Fördersystem angekündigt, andere Länder heben ihre Prozentsätze, es herrscht weiterhin permanente Konkurrenz. Hinzu kommen steigende Produktionskosten sowie ein Mangel an Fachkräften (bzw. drohende Abwanderung von Talenten), dem entgegengewirkt werden muss.