Vice President of Prime Video International, Kelly Day, hat sich zu Amazons Plänen geäußert, im kommenden Jahr mehr Werbung auf seinem Streamingdienst Prime Video auszuspielen. Sie zog auch eine Bilanz zur bisherigen Akzeptanz der werbeunterstützten Abo-Version.
Seit Anfang des Jahres hat Amazon alle Prime-Video-Abos in werbeunterstützte Abos umgewandelt, es sei denn, man zahlt einen monatlichen Aufpreis. Die Werbefrequenz wurde aber bewusst niedrig gehalten, um die Nutzenden nicht zu verprellen. Ab dem kommenden Jahr dreht Amazon aber an dieser Werbeschraube.
In einem Financial Times-Interview hat sich Vice President of Prime Video International, Kelly Day, zu den Planungen geäußert. Demnach gab es für Amazon keinen größeren Backlash durch die Einführung der Werbung bei den Abonnenten. Day spricht jetzt von „ein bisschen mehr“ Werbung für 2025. Man sei mit einem „sehr leichten Werbe-Platzierung“ gestartet, zum Beispiel wurde weitgehend auf Werbeunterbrechungen in der Mitte des Programms verzichtet.
Dadurch sei die Einführung des werbeunterstützten Abos deutlich besser von statten gegangen, als Amazon es sich ausgemalt hatte. Die Churn-Rate, als der Anteil von Nutzern, der pro Monat kündigt, sei auch viel geringer als erwartet ausgefallen. Es habe keine massenweisen Kündigungen gegeben. Kelly Day wollte nicht wirklich kommentieren, wie viele der Abonnenten auf die werbefreie Version per Aufpreis gewechselt sind, sagte aber, dass die Zahl unter den geschätzten 20 Prozent einiger Analysten liege.
Day gab das Interview im Vorfeld der ersten Londoner Upfronts, bei denen sich Amazon den Werbetreibenden präsentiert. Laut des Unternehmens erreicht Prime Video in Großbritannien monatlich bis zu 19 Millionen Nutzer. Weltweit gilt immer noch die Zahl von rund 200 Millionen Nutzern, wobei mehr als die Hälfte aus den USA kommt. Amazon will in Zukunft als Neuerung vor allem auch Werbung anbieten, bei der Nutzer interaktiv die beworbenen Artikel per einfachen Tastendruck in den eigenen Warenkorb legen können, ohne den Streamingdienst verlassen zu müssen.
Im zweiten Quartal 2024 machte das Digital Advertising Business bei Amazon mit einer deutlichen Steigerung schon 12,8 Milliarden Dollar Umsatz aus.