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Meine Woche: Sandra Maria Dujmovic, SWR Produzentin und Dramaturgin von „Cranko“

SPOT fragt in der Branche nach und will wissen, wie Ihre Woche filmisch aussieht. Diese Woche antwortet Sandra Maria Dujmovic, SWR Produzentin und Dramaturgin der Kinofilme „Cranko“ und „Führer und Verführer“ von Joachim A. Lang. Cranko“ startet am 3. Oktober in Verleih von Port au Prince in den deutschen Kinos.

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Sandra Maria Dujmovic (Credit: Stephan Pick)

Was steht für Sie in der kommenden Woche auf dem Programm?

Sandra Maria Dujmovic: Diese Woche startet unser Kinofilm „Cranko“ von Joachim A. Lang in den deutschen Kinos. Sam Riley ist John Cranko und er macht das einfach fantastisch. Großartig auch die Stars des Stuttgarter Balletts. Alle Künstler haben Unglaubliches geleistet, damit dieser Film entstehen konnte. Es war eine magische Teamarbeit. Unser Film ist viel mehr als ein Tanzfilm, er ist intensiv vielschichtig. Es ist ein Versuch, mit der Darstellung des Lebens und Werks dieses Genies die Seele des Tanzes zu erfassen. Es ist ein Film über Kunst und Wirklichkeit, es geht um uns Menschen, um die Zeit, die uns bleibt und um das, was uns antreibt, es geht um die großen Themen des Menschseins, um die Sehnsucht nach Liebe, um das Leben und um das Sterben. Wir versuchen, Crankos Visionen sichtbar zu machen, seine künstlerische DNA. Und das geht natürlich nur über seine Arbeit, seine Werke, die zu den schönsten und berührendsten der Welt gehören und die universelle menschliche Themen behandeln wie die größte aller Künste: die Kunst, zu lieben. Aber was genau macht seine Arbeit so einzigartig? Dieser Frage gehen wir nach. Für John Cranko war Tanz die Möglichkeit, das auszudrücken, was man mit Worten nicht sagen kann. Unser Film zeigt den Schaffensprozess Crankos, so als würde man einem Künstler wie van Gogh beim Malen zusehen. Crankos Schaffen hat immer auch mit seiner Suche nach Liebe zu tun. Seine Ballerina und Muse Marcia Haydée sagte einmal, Cranko habe mit Liebe regiert. Das sieht man bei der gemeinsamen Arbeit der Compagnie. Wir zeigen intensiv, wie unter einem Brennglas, wie Cranko es in Stuttgart in nur wenigen Jahren geschafft hat, aus einer Provinztruppe ein weltweites Ballettwunder zu schaffen. So wie in diesem Film war Tanz noch nie zu sehen. Wir übertragen ihn und seine Magie von der Bühne in die Kunstform Film. 

Worauf freuen Sie sich am meisten?

Sandra Maria Dujmovic: Am Mittwoch feiern wir im Rahmen des Programms „Der Schöne Mittwoch“ von radioeins mit Knut Elstermann in der Kulturbrauerei in Berlin Premiere. Es ist für mich als Filmemacherin das größte Glück, wenn wir es schaffen, unser Publikum zu inspirieren, sie zu berühren. Die „Cranko“-Premiere in der Oper Stuttgart war sehr emotional, ein unvergessliches Erlebnis, die Zuschauerinnen und Zuschauer haben uns so viel Wertschätzung und Anerkennung geschenkt, das ist ein Feuerwerk für die Seele. 

Welchen Film haben Sie diese Woche im Fokus?

Sandra Maria Dujmovic: Natürlich „Cranko“, aber auch unser zweiter Kinofilm „Führer und Verführer“, der in dieser Woche in den USA startet. Der Major Samuel Goldwyn bringt ihn dort heraus. Der Film wurde international sehr gut verkauft und ist enorm wichtig für unsere Gegenwart, denn jeder Mensch hat die Möglichkeit, ein guter Bürger zu sein und nicht heutigen Faschisten und Populisten auf den Leim zu gehen. „Führer und Verführer“ zeigt, wozu wir Menschen im schlimmsten Fall in der Lage sind und „Cranko“, was wir im besten Fall erreichen können, wenn wir unsere besten Eigenschaften zu einem großen Ganzen ergänzen.