2025 feiern die Solothurner Filmtage 60. Jubiläum. Aus diesem Anlass ist eine große Retrospektive geplant. Sie befasst sich mit der Jura-Landschaft.
Die Solothurner Filmtage, die sich stets zu Anfang des Jahres dem Schweizer Filmschaffen widmen, feiern 2025 60. Jubiläum. Aus diesem Anlass gibt es eine große Retrospektive über die Jura-Landschaft. Das Sonderprogramm mit dem Titel „Imaginaires du Jura“ zeigt über 30 Filme aus elf Jahrzehnten, die alle im Jurabogen gedreht wurden. Unter dem gleichen Titel eröffnet kurz vor den Filmtagen eine Ausstellung im Kunstmuseum Solothurn. Diese weitet den Blick vom Medium Film zur Kunst und stellt Verbindungen zwischen beiden her. Niccolò Castelli, Leiter der Solothurner Filmtage, sagt: „Filmfestivals richten ihre Retrospektiven meistens auf Personen. Nur selten sind sie den ‚Orten‘ des Films gewidmet. Wenn man jedoch darüber nachdenkt, spielen Orte und vor allem Landschaften eine grundlegende Rolle bei der Konstruktion des historischen und emotionalen Gedächtnisses von uns allen. Oft sind unsere Emotionen mit der Atmosphäre dieses allgegenwärtigen Protagonisten – dem Drehort – verbunden. Deshalb erzählen wir Filmgeschichte einmal anders. Wir sind uns in Solothurn bewusst, dass wir am Rand einer wunderbaren Filmkulisse leben. Diese lassen wir in unserer 60. Ausgabe sprechen.“ Und Katrin Steffen vom Kunstmuseum Solothurn ergänzt: „Aus der Perspektive direkt am Berg fragen wir in der Ausstellung nach der künstlerischen Biografie einer Landschaft, die immer auch vom Verhältnis von Mensch, Natur und Umwelt spricht. Landschaft ist hier ein Konstrukt, eine Projektionsfläche, sie sorgt für große Emotionen und ist mit Identitätsfragen eng verknüpft. Der Maler Caspar Wolf etwa verdankt im 18. Jahrhundert insbesondere dem Solothurner Jura die Vision eines Künstlers, der sich ins geheimnisvolle Innere der Erde erstmals vorwagt, in das sich später die Romantik hineinträumt. Der Jura-DNA in Malerei, Fotografie, Film und Installation auf der Spur, zeigen wir in der Ausstellung historische wie zeitgenössische Geschichten einer (Kultur-)Landschaft abseits der großen Tourismusströme, die so manche Überraschung und Wiederbegegnung bereithält.“