Mit Andreas Dresens „In Liebe, Eure Hilde“ ist die 18. Ausgabe des Fünf Seen Filmfestival gestern feierlich eröffnet worden.
Rund 500 Gäste waren gestern Abend in die Starnberger Schlossberghalle zur feierlichen Eröffnung des 18. Fünf Seen Filmfestival gekommen.
Regisseur Andreas Dresen und Darstellerin Lisa Wagner präsentierten zur Festivaleröffnung Dresens Berlinale-Wettbewerbsbeitrag „In Liebe, Eure Hilde“. In dessen Hauptrolle spielt Liv Lisa Fries die Widerstandkämpferin Hilde Coppi, die von der Gestapo verhaftet wurde und im Gefängnis einen Sohn zur Welt brachte. Sie entwickelte eine Kraft, die ihr niemand zugetraut hätte.
In einem Publikumsgespräch im Anschlus an das Screening betonte Dresen: „Es war uns wichtig, die Widerstandskämpfer als Menschen aus Fleisch und Blut zu zeigen, als Menschen, die sich geliebt haben, die eine Familie und Kinder haben wollten, die keine Übermenschen waren. Und genauso wichtig war es uns, die Leute auf der anderen Seite nicht als prügelnde, schreiende Nazi-Horden zu zeigen. So ein Terrorregime wird nicht nur von den prügelnden Horden getragen, sondern von der überwiegend schweigenden Mehrheit. Von Menschen, die sich nicht trauen, etwas zu sagen. Von der breiten Masse der Opportunisten. Von Menschen, die ein bisschen ängstlich sind.“
Matthias Helwig, der das Fünf Seen Filmfestival von Beginn an alleine trägt und leitet, nutze seine Eröffnungsrede für einen Blick in die Zukunft: „Ich würde gern Verantwortung an Jüngere weitergeben und wäre bereit, sie dabei zu begleiten. Aber ein neues Team braucht Sicherheit, nicht nur für ein Jahr. Ich würde mir wünschen, dass sich die öffentlichen Förderer für drei Jahre verpflichten, damit wir das Festival in Ruhe umbauen können. Wenn diese Sicherheit da wäre, wären wir bereit, enorm viel dafür zu geben. Wenn es eine Zukunft für das Festival geben soll, dann geht es nur zusammen mit den öffentlichen Förderern. Die Situation ist schwierig im Moment, aber zusammen können wir es schaffen.“
Das Fünf Seen Filmfestival zeigt noch bis 12. September mehr als 130 Filme aus 42 Ländern.
Weitere Informationen unter www.fsff.de.