Lars Henrik Gass gibt die Leitung der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen ab und wird Gründungsdirektor des neuen Haus für Film und Medien in Stuttgart.
Lars Henrik Gass gibt die Leitung der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, die er seit 1997 inne hatte, ab und fungiert ab Februar 2025 als Gründungsdirektor des neuen Haus für Film und Medien in Stuttgart. Das teilt das Festival heute mit.
„Nach 27 Jahren in der Leitungsfunktion der Kurzfilmtage verlasse ich Oberhausen mit herzlichem Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das Publikum und die Vertreter der Stadt für das mir entgegengebrachte Vertrauen“, erklärte Gass, und betonte gleichzeitig, dass er als Gründungsdirektor des Haus für Film und Medien in Stuttgart inhaltlich, konzeptionell und organisatorisch gemeinsam mit einem großen Planungsstab das Fundament eines Hauses gestalten könne, das in seiner Konzeption bundesweit einzigartig sei: „Die zukunftsweisende Einrichtung ist als analoger und digitaler Ort für das Bewegtbild in all seinen Formen von der Vergangenheit bis zur Zukunft konzipiert.“
Im Haus für Film und Medien in Stuttgart soll auf einer Fläche von rund 4.500 Quadratmetern in Kinos, Studios, Maker Spaces, Ausstellungs- und Multifunktionsräumen eine Heimat für sämtliche Formen des Bewegtbilds von Filmen über Animation sowie Games und Software bis hin zu Virtual Reality, Augmented Reality und Künstlicher Intelligenz.
Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz erklärt: „Wir bedauern den Weggang von Lars Henrik Gass sehr. Er hat das traditionsreiche Filmfestival durch die kluge Einbeziehung von Kunst- und Medienströmungen als weltweit anerkanntes Markenzeichen unserer Stadt stetig weiterentwickelt. Mit ihm geht eine stilbildende Ära des Filmfestivals zu Ende, in der die Kurzfilmtage aus der Stadthalle wieder in die Innenstadt gezogen sind und durch eine Öffnung gegenüber Kunstwelt, Popkultur und digitalen Entwicklungen ein neues Publikum erschlossen haben. Für seine neue Aufgabe wünschen wir Lars Henrik Gass viel Erfolg.“
Lars Henrik Gass war im April dieses Jahres von der deutsch-israelischen Gesellschaft mit der Ernst-Cramer-Medaille für besondere Verdienste um die deutsch-israelischen Beziehungen geehrt worden. Mit seine Aufruf gegen jeden Antisemitismus nach dem Hamas-Angriff am 7. Oktober 2023 habe Gass „Flagge gezeigt für Menschlichkeit und gegen Judenhass“, hieß es zur Begründung.
Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz betonte heute, dass der Aufruf „der Haltung unserer Stadt entspricht, die wir seit dem Überfall der Hamas auf Israel immer wieder gezeigt haben.“ Man habe Gass „in seiner klaren Stellungnahme bestärkt“.
Über die Nachfolge der Geschäftsführung und der künstlerischen Leitung der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen erarbeiten Vertreter der Stadt Oberhausen, Gesellschafterin des Festivals, derzeit ein Konzept.