Angesichts der über weite Strecken sonnigen Gesamtwetterlage war es wieder ein solides WE an den deutschen Kinokassen, an dem allerdings kein Neuling den Sprung in die Top 5 schaffte. Die bestehenden Hits haben’s gerichtet, allen voran das kleine Kinowunder „Nur noch ein einziges Mal“, der Hit aus dem Nichts.
Wir sehen uns die Titel im Einzelnen an…
„Nur noch ein einziges Mal“: 210.000 Tickets WE 2 / 2,3 Mio. Euro / gesamt 785.000 Tickets / weltweit 245 Mio. Dollar
• Die Überraschung im Kinospätsommer
• Sechstbester Start in 2024
• Bester Start in 2024 für einen Film, der nicht auf einer bestehenden Marke basiert
• Vierter Hit in 2024 für Sony
(die SPOT-Besprechung)
„Deadpool & Wolverine“: 150.000 Tickets WE 5 / 1,75 Mio. Euro / gesamt 2,5 Mio. Tickets / weltweit 1,2 Mrd. Dollar
• Zieht vorbei am Gesamtergebnis von „Deadpool 2“ (2,3 Mio. Tickets)
• In Kürze bester „Deadpool“-Film, vor „Deadpool“ (2,6 Mio. Tickets)
• Zweiter Disney-Film in 2024 mit mehr als 30 Mio. Euro
(die SPOT-Besprechung)
„Ich – Einfach unverbesserlich 4“: 120.000 Tickets WE 7 / 1,1 Mio. Euro / gesamt 3,45 Mio. Tickets / weltweit 885 Mio. Dollar
• Dritter Film in 2024 mit mehr als drei Mio. Tickets: Goldene Leinwand am vergangenen Mittwoch
• Zweitmeistgesehener Film in 2024: Jetzt schon vor „Dune: Part Two“ (3,1 Mio. Tickets)
• Vier Mio. Tickets rücken in greifbare Nähe
(die SPOT-Besprechung)
„Alien: Romulus“: 80.000 Tickets WE 2 / 900.000 Euro / gesamt 305.000 Tickets / weltweit 225 Mio. Dollar
• Keine „Alien“-Manie in Deutschland
• Hinter den Starts „Alien: Covenant“ und „Prometheus: Dunkle Zeichen“
(die SPOT-Besprechung)
„Alles steht Kopf 2“: 85.000 Tickets WE 11 / 750.000 Mio. Euro / gesamt 5,1 Mio. Tickets / weltweit 1,65 Mrd. Dollar
• Und läuft und läuft und läuft: Meistgesehener Film des Kinojahres 2024
• Endlich geknackt: Fünf-Mio.-Besuche-Marke passiert
• Nach Umsatz zweitstärkster Pixar-Film überhaupt (nur „Findet Nemo“ von 2003 war besser)
• Weltweit mit 1,6 Mrd. Dollar erfolgreichster Animationsfilm aller Zeiten
• Erster Animationsfilm mit mehr als einer Mrd. Dollar außerhalb der USA
• Endergebnis mit mehr als fünf Mio. Tickets rückt immer näher
(die SPOT-Besprechung)
„Horizon“: 60.000 Tickets NEU / 700.000 Euro
• Bester Neustart des WE auf Platz 6
• Im Vergleich besser als in den USA
(hier unsere SPOT-Besprechung)
Außerdem interessant/wichtig/bemerkenswert:
• Noch zwei Neulinge in der Top ten: „Borderlands“ (hier unsere SPOT-Besprechung) auf Platz 7 mit 40.000 Tickets / 400.000 Euro / 424 Kinos; „Blink Twice“ (hier unsere SPOT-Besprechung) auf Platz 9 mit 29.000 Tickets / 295.000 Euro / 274 Kinos.
• André Rieu ist zurück: Platz 8 für „Maastricht-Konzert 2024: Power of Love“ mit 17.000 Tickets / 305.000 Euro / 291 Kopien.
• Außerdem neu in der Top 20: „Harold und die Zauberkreide“ auf 12 mit 15.000 Tickets / 120.000 Euro / 427 Kinos – ausnahmsweise kein Hit für Sony; „Micha denkt groß“ (hier unsere SPOT-Besprechung) von Lars Jessen schafft 16 mit 10.500 Tickets / 95.000 Euro / 110 Kinos;
• Bester deutscher Film an WE 5: „Zwei zu eins“ mit 20.000 Tickets / 190.000 Euro / gesamt 360.000 Tickets.
FAZIT:
Die Top 20 blieben an diesem WE wieder unter siebenstelligen Besuchszahlen mit gesamt 910.000 Tickets / 9,6 Mio. Euro – ein Minus von rund 35 % im Vergleich zum Vor-WE. Weil an diesem WE aber auch keiner der Neulinge wirklich durchbrechen konnte – lediglich „Horizon“ schrieb solide Zahlen -, lag man diesmal wieder hinter dem Vergleichs-WE von 2023 zurück, an dem unverändert „Barbenheimer“ dominierte und etwa 15 %Prozent besser war. Nun wird es tatsächlich an den Herbsttiteln liegen, den verlorenen Boden wieder gut zu machen. Die Chancen stehen gar nicht so schlecht: Im Vorjahr machten sich zu diesem Zeitpunkt bereits die Auswirkungen der beiden Streiks bemerkbar, das zunächst geplante Programm wurde ausgedünnt, um die Konsequenzen bis ins neue Jahr abfedern zu können. Seien wir also guten Mutes: Ab September sollte durchaus bemerkbar sein, dass der Produktfluss aus Hollywood wieder zuverlässiger ist. Dazu kommt eine ganze Flut potenzieller Hits aus deutscher Produktion.
Thomas Schultze