Knapp 80 Filme von 45 Verleihern: Die Filmkunstmesse Leipzig holt einmal mehr die ganze Vielfalt des Arthouse auf die Leinwände der Passage-Kinos, des CineStar Leipzig und der Schauburg als Spielstätte für öffentliche Screenings. Jetzt wurde das Programm bekanntgegeben, das aus deutscher Sicht u.a. die neuen Werke von Tim Fehlbaum und Andres Veiel umfasst.
Publikums-, Kritiker- und Jurylieblinge des Festivals in Cannes (und auch aus Venedig, wobei sich die Favoriten dort natürlich erst noch herausstellen müssen): Sie sind traditionell fester Bestandteil des Programms der Filmkunstmesse Leipzig – und daran ändert sich natürlich auch bei der 24. Ausgabe des zentralen Treffens der deutschsprachigen Arthouse-Szene nichts. Ebenso wenig gilt dies für die immense Bandbreite und Vielfalt der dort für Fachpublikum (und teils auch für die Öffentlichkeit) gezeigten Titel. 78 Filme von 45 Verleihern zählen die Organisatoren der AG Kino-Gilde diesmal.
Tradition haben auch hochkarätige Eröffnungsfilme am Montagabend – jeweils einer, der nur dem Fachpublikum zugänglich ist sowie ein weiterer, der auch dem regulären Publikum offensteht.
Los geht es für das Fachpublikum in den Passage-Kinos mit einem Cannes-Gewinner: „Emilia Pérez“ von Jaques Audiard wurde nicht nur mit dem Preis der Jury ausgezeichnet – das Ensemble um Karla Sofía Gascón, Zoe Saldana, Selena Gomez und Adriana Paz wurde mit einem gemeinschaftlichen Darstellerinnenpreis geehrt. Im Fall von Karla Sofía Gascón war es die erste derartige Auszeichnung für eine trans Schauspielerin. Wild Bunch und Neue Visionen zeichnen für den deutschen Kinostart verantwortlich.
Als Eröffnungsfilm der öffentlichen Vorführungen wird der in Leipzig gedrehte Berlinale-Beitrag „Tandem – In welcher Sprache träumst Du?“ von Claire Burger zu sehen sein, den Port au Prince in die deutschen Kinos bringt.
Zur kompletten Filmliste der 24. Filmkunstmesse Leipzig
Ab Dienstag geht es dann in die Vollen – und das auch mit weiteren Beiträgen aus Cannes wie „The Seed of the Sacred Fig” (R: Mohammad Rasoulof, Alamode), „The Apprentice“ (R: Ali Abbasi, DCM), „Königes des Sommers“ (R: Louise Courvoisier, Pandora), „All We Imagine As Light“ (R: Payal Kapadia, REM), „Bird“ (R: Andrea Arnold, MFA+) „The Girl with the Needle“ (R: Magnus von Horn, MUBI), „Village next to Paradise“ (R: Mo Harawe, eksystent), „Black Dog“ (R: Hu Guan, Filmwelt), „Jeder liebt Touda“ (R: Nabil Ayouch, IMMERGUTEFILME), „Motel Destino“ (R: Karim Aïnouz, Piffl Medien) – und nicht zuletzt „Anora“ (R: Sean Baker, Universal), dem diesjährigen Gewinner der Goldenen Palme.
Auf dem Programm stehen zudem neue Arbeiten von Tim Fehlbaum („September 5“, Constantin), Ladj Ly („Die Unerwünschten“, Film Kino Text), Andres Veiel („Riefenstahl“, Majestic), Małgorzata Szumowska („Frau aus Freiheit“, Salzgeber), Robert Eggers („Nosferatu“, Universal) und Pedro Almodóvar („The Room Next Door“, Warner Bros.). Zunächst hatte man noch gehofft, auch „Das Licht“ von Tom Tykwer zeigen zu können, der Film kann aber leider noch nicht zur Filmkunstmesse zur Verfügung gestellt werden.
„Überdurchschnittlich vertreten“ ist nach Angaben der AG Kino-Gilde in diesem Jahr die Komödie. Als Beispiel nennen die Organisatoren der Filmkunstmesse Titel wie “I Like Movies” (Camino), “Sechs Richtige – Glück ist nichts für Anfänger” (Happy Entertainment), „The Feeling that the Time for doing something has passed” (24 Bilder), “Hundreds of Beavers“ (Lighthouse), “A L’ancienne” (Studiocanal), “A Real Pain” (Walt Disney), „Hundschuldig“ (Weltkino), „Universal Language“ (Rapid Eye Movies) und „Another German Tank Story“ (Filmperlen).
Ein weiterer Schwerpunkt liege zudem auf dem Kinder- und Jugendfilm, in diesem Zusammenhang freue man sich besonders auf die Einschätzung der Jugendjury, die die Filmkunstmesse in Zusammenarbeit mit der FBW und MUBI natürlich auch in diesem Jahr begleiten und einen Preis vergeben wird.
Darüber hinaus stünden „interessante Debüts, Genrearbeiten und aktuelle Dokumentarfilme“ auf dem Programm, beispielhaft hebt die AG Kino-Gidle „No Other Land“ (IMMERGUTEFILME) von Basel Adra, Hamdan Ballal, Yuval Abraham und Rachel Szor hervor.
Neben den Filmscreenings in den Passage Kinos, dem CineStar Leipzig und in der Schauburg Leipzig (für öffentliche Filme) erwartet alle Teilnehmenden der Filmkunstmesse natürlich auch in diesem Jahr ein umfangreiches Panel- und Seminarprogramm sowie die MDM-Kinoprogrammpreisverleihung (mit Eröffnungsempfang in den Salles de Pologne) und die Gilde Filmpreisverleihung im Felsenkeller.
Die Filmkunstmesse Leipzig findet vom 16. bis 20. September statt, laufend aktualisierte Informationen finden Sie unter www.filmkunstmesse.de.