Verhandlungen der weltweit größten Kinokette mit ihren Gläubigern waren erfolgreich: Die Fälligkeit von Verbindlichkeiten in Höhe von bis zu 2,45 Mrd. Dollar konnte um mehrere Jahre in die Zukunft gelegt werden, gleichzeitig eröffnet sich die Möglichkeit, die Schuldenlast deutlich zu drücken. Mit der Bekanntgabe des Deals ist ein ausgesprochen positiver Blick auf die zweite Jahreshälfte verbunden.
Auch wenn erwartet wird, dass das Kinogeschäft 2025/2026 wieder so richtig zum Laufen kommt: Der milliardenschwere Berg an Verbindlichkeiten, deren Fälligkeit für 2026 anstand, schwebte wie ein Damoklesschwert über der weltweit größten Kinokette AMC – bedarf es doch deutlich besserer Zahlen als sie 2024 zu verzeichnen waren, um das Geschäft insbesondere im Heimatmarkt USA wieder auf einen Kurs zu bekommen, der die Bedienung solcher Verbindlichkeiten erlaubt.
Nun ist es AMC gelungen, sich Zeit zu kaufen – und noch etwas mehr. Denn wie das Unternehmen zu Beginn der Woche mitteilte, konnte die Fälligkeit von Verbindlichkeiten im Umfang von bis zu 2,45 Mrd. Dollar von 2026 auf 2029 (bzw. teilweise 2030) verlegt werden. Gleichzeitig wurde die Möglichkeit geschaffen, über die Umnwandlung von Anleihen die Schuldenlast um 464 Mio. Dollar zu drücken.
Nach Angaben von AMC handle es sich bei der geschlossenen Vereinbarung um einen „transformativen Deal“, der die Bilanz stärke, den Weg zum Schuldenabbau ebne, die Kapitalstruktur an den erwarteten Wachstumspfad der Branche anpasse – und der AMC vor allem erheblichen finanziellen Spielraum verschaffe. CEO Adam Aron hob nicht zuletzt hervor, dass die Einigung als „starkes Vertrauensvotum“ der Gläubiger in die Zukunft von AMC zu sehen sei. Es handle sich um einen weiteren innovativen Schritt, den AMC unternehme, um die „nie dagewesenen Herausforderungen“ der vergangenen Jahre (zuerst Pandemie, dann Doppelstreik) zu bewältigen.
Die Herausforderungen der ersten Jahreshälfte 2024 sieht Aron jedenfalls nach eigenen Worten schon „im Rückspiegel“. Für das zweite Halbjahr erwarte man sich starkes Boxoffice-Wachstum gegenüber dem Vorjahr. Nach Berechnungen von Comscore und Gower Street lag der nordamerikanische Markt Ende Juni bei rund 3,7 Mrd. Dollar Umsatz – rund 800 Mio. oder 18 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2023.