Am Freitagabend wurde am letzten Wochenende des 41. Filmfest München der begehrte Förderpreis Neues Deutsches Kino vergeben. Der Hauptpreis für die beste Regie ging an Fabian Stumm für seinen Film „Sad Jokes“. Der Produzentenpreis wurde Semih Korhan Güner zugesprochen für „Milch ins Feuer“.
Die Verleihung des Förderpreises Neues Deutsches Kino gehört zu den Höhepunkten des Filmfest München. Den mit 30.000 Euro dotierten Regiepreis konnte sich einer der Favoriten sichern, Fabian Stumm für seinen Film „Sad Jokes“. Zur Begründung schrieb die dreiköpfige unabhängige Jury Mariko Minoguchi(Regisseurin/Drehbuchautorin), Denis Moschitto (Schauspieler/Regisseur) und Florian Koerner von Gustorf (Produzent): „Der Film erzählt beiläufig von modernen Familien-Konstellationen und ohne Betroffenheit von psychischen Problemen. Er ist ein konzentrierter Blick in die Absurditäten und Spannungen des Lebens, mal aggressiv und ruppig, dann einfach nur unwirklich und schließlich poetisch schön. Fabian Stumm hat mit seinem Team einen berührenden und unterhaltsamen Film geschaffen und seinem fantastischen Ensemble den Raum für Höchstleistungen gegeben. Wir wünschen dem Film alles Gute für den Kinostart im September und freuen uns auf viele weitere Arbeiten von Fabian Stumm!“
Der mit 20.000 Euro dotierte Produzentenpreis ging an Semih Korhan Güner für „Milch ins Feuer“. Hier heißt es in der Begründung: „Die gründliche Drehbucharbeit und Vorbereitung haben sich gelohnt. Semih Korhan Güner und Justine Bauer haben es geschafft, in einer Mischung aus Beobachtung und Inszenierung eine große emotionale Nähe zu fünf Frauen auf ihrem Milchbauernhof in Süddeutschland herzustellen.“
Dann gab es den mit 10.000 Euro dotierten Drehbuchpreis für Aaron Arens und Lukas Loose für „Sonnenplätze“. Die Begründung der Jury erklärt: „Als sich die Familie ungewollt im Ferienhaus auf Lanzarote versammelt hat und niemand entweichen kann, kommt alles auf den Tisch. Dabei gelingt es den beiden Autoren, die Beteiligten in volle Fahrt zu versetzen, sie dabei aber immer mit dem nötigen Respekt zu zeichnen.“ Und den ebenfalls mit 10.000 Euro dotierten Schauspielpreis sicherte sich Atika Jumaih Bashiru für „O Chale“. Dazu heißt es in der Begründung: „Mit nur wenigen Worten vermittelt Atika Jumaih Bashirus Spiel eine Wahrhaftigkeit, die uns berührt hat. Ihre Fähigkeit, Emotionen und innere Konflikte allein durch ihre Präsenz auszudrücken ist beeindruckend und beweist, dass gutes Schauspiel nicht immer laut und expressiv sein muss.“
Thomas Schultze