Seit vergangenem Jahr verleiht CinEuro, ein grenzüberschreitendes Netzwerk aus 40 Partnern in Frankreich, Luxemburg, Deutschland, Belgien und der Schweiz den CineEuro Preis an Koproduktionsprojekte mit inhaltlichem Bezug auf die beteiligten Regionen. Gestern fand die Verleihung in Straßburg statt.
Der luxemburgisch-französische Dokumentarfilm „Capitale(s) Europe, la bataille des sièges“ und der belgisch-französische Spielfilm „Helter Skelter“ sind gestern Abend im Rahmen des Forum Alentours am Sitz von Arte in Straßburg mit dem CinEuro-Preis ausgezeichnet worden.
Das teilt die MFG Baden-Württemberg heute mit, die im vergangenen Jahr zu den Initiatoren des Preises gehörte. Das grenzüberschreitende Netzwerk CinEuro besteht aus insgesamt 40 Partnern, die in Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Belgien und der Schweiz für die Förderung des Film- und Mediensektors zuständig sind. Mit dem CinEuro-Preis soll gezielt die Entwicklung von Koproduktionsprojekten mit einem inhaltlichen Bezug zu den beteiligten Regionen gefördert werden.
Über den mit dem mit bis zu 15.000 Euro dotierten CinEuro-Preis für den besten Dokumentarfilm ausgezeichneten „Capitale(s) Europe, la bataille des sièges“ (dt. Arbeitstitel: „Europas Hauptstadt, der Streit um den Sitz“; Regie: Donato Rotunno, Drehbuch: Alexis Metzinger) sagt die Jury: „Der Cineuro-Preis in der Kategorie Dokumentarfilm wird an ein herausragendes grenzüberschreitendes Projekt vergeben, das von einem erfahrenen Koproduktions-Team mit Überzeugungskraft getragen wird. Die Jury begrüßt die starke geografische und thematische Verankerung der Projektidee in die CinEuro-Regionen. Eine Idee, die uns hinter die Kulissen entscheidender politischer Diskussionen in Europa führt. Dieser Dokumentarfilm verspricht Antworten auf eine Frage, die sich bereits viele Bürgerinnen und Bürger in ganz Europa gestellt haben: Wie fiel die Entscheidung für die Sitze der EU-Institutionen? Besonders fasziniert waren wir von der Originalität des künstlerischen Ansatzes, der Archivmaterial, Zeitzeugen-Interviews und einen inspirierenden Soundtrack verbindet und gleichzeitig ein neues Genre erfindet: den Doku-Krimi.“
Aus der Jurybegründung für den mit dem bis zu 30.000 Euro dotierten CinEuro-Preis für den besten Spielfilm ausgezeichneten „Helter Skelter“ (Drehbuch & Regie: Paul Vincent De Lestrade): „Der CinEuro-Preis in der Kategorie Fiktion wird einem Film verliehen, der sich mit einem besorgniserregenden gesellschaftlichen Phänomen auseinandersetzt, das in allen unseren CinEuro-Regionen von großer Aktualität ist. Die Jury stimmt einer ebenso sensiblen wie engagierten Projektidee zu, die den herausfordernden Weg der Verweigerung und Emanzipation einer mutigen jungen Heldin skizziert. Die Erfahrung des Regisseurs mit jungen Schauspielern, seine Leidenschaft und die überzeugende Verankerung des Drehbuchs in einem grenzüberschreitenden Raum, aber auch die Projektleitung durch zwei engagierte Produktionsfirmen waren für die schwierige Entscheidungsfindung der Jury angesichts des hohen Qualitätsniveaus der Nominierungen maßgeblich.“