SPOT fragt in der Branche nach und will wissen, wie Ihre kommende Woche filmisch aussieht. Dieses Mal bei Regisseurin Hanna Slak, für die die nächsten Tage ganz im Zeichen der Kinotour und des Kinostarts ihres Films „Kein Wort“ steht.
Was steht für Sie in dieser Woche auf dem Programm?
Hanna Slak: Die Woche werde ich in den Zügen der DB verbringen, um den Film „Kein Wort“ vor dem Kinostart auf seinem Weg zum Publikum zu begleiten und an Publikumsgesprächen teilzunehmen: München, Leipzig, Hamburg, Frankfurt, Berlin, Potsdam. Das ist eine wunderschöne Zeit, der Film kommt endlich da an, wohin wir ihn Jahrelang gesteuert haben: zu den Zuschauerinnen und Zuschauern. Jede Begegnung, jedes Gespräch ist auch für mich als Regisseurin was ganz Besonderes. Der Film lebt weiter, er verändert sich weiter dadurch, wie die Menschen ihn sehen, wie sie ihn mit dem eigenen Blick, mit ihrer eigenen Lebenserfahrung ergänzen. Es ist schön, wenn das Publikum dem Film zugewandt ist, und ein Teil der Liebe, die wir jahrelang in unsere Arbeit investiert haben, auf uns zurückreflektiert wird. Und ich liebe es aber auch, wenn jemand aus dem Publikum sich traut, mal eine „schwierige“ Frage zu stellen. Ein Zweifel, eine Kritik, einen Vorschlag, was vielleicht anders erzählt werden könnte. Dann entsteht ein Moment des gemeinsamen Nachdenkens. Mit jedem solchen Austausch schält sich der Film, die Geschichte, von mir ein Stück weiter ab und gehört mir immer weniger, und immer mehr gehört er den Menschen, die ihn gesehen haben, die nachdenken, ein Paar Bilder, Gedanken, Gefühle nach Hause, in ihr Leben mitnehmen. Der Film kommt also diese Woche ans Ziel – ins Kino – und hoffentlich komme auch ich jeden Tag ans Ziel!
Worauf freuen Sie sich am meisten?
Hanna Slak: Ich freue mich auf die Begegnungen mit dem Publikum! Auf alle schönen und schwierigen Fragen, auf all die Geschichten, die die Menschen, angeregt von der Geschichte im Film, manchmal erzählen. Und ich freue ich mich auf das Spiel Slowenien gegen Portugal. Slowenien ist zum ersten Mal im Achtelfinale, es fühlt sich schon jetzt wie ein Pokalsieg an! Ich freue mich auf die großartige deutsche Nationalmannschaft. Es macht wieder richtig Spaß, die Kinder muss man nach den Spielen nicht mehr frustriert ins Bett schicken. Ich freue mich, am Ende der Woche zu meiner Familie zurückzukehren, beladen mit Geschichten und Anekdoten.
Welchen Film/welche Serie haben Sie diese Woche im Fokus?
Hanna Slak: Das ist für mich diese Woche ganz klar – jeden Abend steht für mich „Kein Wort“ auf dem Programm! Und wenn ich in den Zügen nicht arbeite, dann lese ich oder bewundere die Sommerlandschaft und lausche den Gesprächen im Zug. Vielleicht wird das meine Serie diese Woche – 7 Tage durch Deutschland mit der Deutschen Bahn.