SmHJHX

Am Freitag, den 25.10. werden wir ab 15.00 Uhr bis ca. 18 Uhr umfangreiche technische Wartungsarbeiten durchführen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Eva Debrodt und Alex Mereien vom Filmfest Oberursel: „Film und Begegnung“

Ab diesem Jahr zeigt das Filmfest Oberursel (8. bis 11. August) auch Langfilme. Doch das ist nicht die einzige Neuerung. Wir haben bei den Festival-Direktoren Eva Debrodt und Alex Mereien nachgefragt.

Filmfest Oberursel Eva und Alexander x
Die Festival-Direktoren des Filmfest Oberursel: Eva Debrodt und Alex Mereien (Credit: Filmfest Oberursel)

Am 8. August startet das diesjährige Filmfest Oberursel? Gibt es Neuerungen bei Ihrem Festival? 

Eva Debrodt & Alex Mereien: Klar, jede Menge! Aber vielleicht erstmal einen Schritt zurück. Das Filmfest Oberursel hat sich seit seiner Gründung im Jahre 2010 zu einem Stützpunkt der hessischen Filmszene entwickelt und zieht sowohl lokale als auch internationale Talente an. Was einmal aus zwei Abenden Filmvorführungen bestand, haben wir inzwischen deutlich erweitert. In der Ausgabe 2024 dreht sich an vier vollen Festivaltagen alles ums Thema Film und Begegnung: wir bieten Künstlern in Oberursel einen Ort des Austauschs und tragen aktiv zur Förderung der Filmkultur bei. Auch in diesem Jahr gibt es wieder unseren Themenblock „Vom Essen, Leben und Lieben”, den wir mit entsprechender kulinarischer Begleitung zu den Themenfilmen noch einmal erweitert haben. Zudem ehren wir die besten Filme mit Preisen von insgesamt 2.000 Euro. 

Welche Neuerungen gibt es konkret? 

Eva Debrodt & Alex Mereien: Neu in diesem Jahr ist der Gala-EröffnungsabendDas Festival beginnt mit einem Gala-Abend, bei dem der Eröffnungsfilm in Anwesenheit von Prominenten und Branchenpersönlichkeiten präsentiert wird. Das Event ist offen für alle Interessierte. Da die Tickets begrenzt sind, ist eine frühzeitige Anmeldung empfohlen. Eine der Neuerungen dieses Jahr ist die Aufnahme von Langfilmen in das Programm. Das Filmfest zeigt im Segment Langfilm vor allem Filme zum Schwerpunktthema „Vom Essen, Leben und Lieben“. Insbesondere freuen wir uns auf den Film „Rioja, das Land der tausend Weine”, der voraussichtlich im September in den Kinos erscheinen, aber schon im August auf dem Filmfest Oberursel laufen wird. 

DLDTW Pressefoto  x
„Das Land der tausend Weine” läuft auf dem Filmfest Oberursel (Credit: Neue Visionen)

Sie bieten auch Kino unter freiem Himmel…

Eva Debrodt & Alex Mereien: Die beliebten Kurzfilmabende finden wie immer im Rahmen des Orscheler Sommers am 9. und 10. August im RushmoorPark unter freiem Himmel statt. Der Eintritt zu den Abenden ist frei. Neu ist in diesem Jahr die kulinarische Begleitung mit Grill, Thai-Food und Vielem mehr. 

Und darüber hinaus?

Eva Debrodt & Alex Mereien: Eine international besetzte Jury wird die eingereichten Filme beurteilen. Dazu gehören Branchenexperten wie die langjährige „Tatort“-Redakteurin Liane Jessen und der amerikanische Regisseur Jerry Digby. Während des Festivals werden dieses Jahr auch erstmals Workshops für Filmschaffende und Interessierte angeboten, die Themen wie Sounddesign, Drehbuchschreiben und Schauspiel umfassen und von Fachleuten geleitet werden. Zusätzlich gibt es über das Festival verteilt verschiedene Netzwerk-Events, bei denen Teilnehmer die Möglichkeit haben, wertvolle Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen. Am letzten Tag des Festivals findet eine Matinee statt, bei der die besten Lang- und Kurzfilme im Rahmen einer Preisverleihung ausgezeichnet werden. Daneben werden wie die drei besten Filme zum Thema Integration zeigen, von denen einer mit dem Sonderpreis von Rotary ausgezeichnet wird. Kulinarisch warten wir mit einem syrischen Brunch auf, passend zum Festival- Themenblock “vom Essen leben und lieben”. 

Was sind die Höhepunkte, was darf man nicht verpassen? 

Eva Debrodt & Alex Mereien: Das ist bei dem vielfältigen Programm dieses Jahr wirklich schwer zu sagen. Ein Höhepunkt ist sicher unsere Gala, die so noch nie da war und bei der wir neben Glanz und Glamour einen gesondert kuratierten und preisgekrönten Film zeigen. Aber auch die Workshops am Freitag und Samstag sind sicher eine tolle Gelegenheit in die Filmwelt hineinzuschnuppern oder sein vorhandenes Wissen zu erweitern. Wer keinen Baby- oder Hundesitter mehr bekommt, möchte aber vielleicht lieber zu den Open-Air-Screenings im Rushmoorpark mit Food & Drinks kommen und die ganze Familie mitbringen. 

„Unser Filmfest befindet sich im Wachstum.”

Wer ist das Publikum für Ihr Festival? 

Eva Debrodt & Alex Mereien: Das Filmfest Oberursel richtet sich erst einmal an alle Menschen, die in irgendeiner Weise filminteressiert sind. Neben dem lokalen Stammpublikum aus Oberursel, dem Taunus und Frankfurt richten wir uns aber auch an ein internationales Publikum: alle unsere Filme sind mit englischen (deutschsprachige oder ausländische Filme) oder deutschen Untertiteln (bei englischer Sprache) versehen. Mit unserem Programm bemühen wir uns, den Spagat zu schaffen, alle anzusprechen: diejenigen, die zwar gerne Filme schauen, aber nicht in der Branche tätig sind, bis hin zum professionellen Cineasten, der uns mit einem großen Umfang an Vorwissen begegnet. Im Vordergrund steht für uns, dass wir die Menschen in den Austausch und Kontakt miteinander bringen. Deshalb haben wir uns auch für das Elaya als Festivalzentrum entschieden: dort kann man auch zwischen den Veranstaltungen verweilen, sich austauschen und vernetzen. 

Welche Hürden gab es bei der Organisation zu überwinden? 

Eva Debrodt & Alex Mereien: Welche nicht? Das Filmfest befindet sich im Wachstum. Und wie bei jedem Projekt, das wächst, gibt es auch Zweifler, die nicht glauben, was alles mit viel Willen erreichbar ist. Wir haben in diesem Jahr all das umgesetzt, was wir uns im letzten Jahr vorgenommen haben. Und das war teilweise so viel, dass wir fast schon belächelt wurden. Sponsoren, Unternehmen finden, ja Menschen, die unterstützen – all das braucht viel Überzeugungskraft und war immens viel Arbeit. Andererseits sind wir auf unserem Weg und in unserer Planung in den letzten acht Monaten auch auf sehr viel Zuspruch gestoßen und haben ein großes Maß an Unterstützung erfahren, was immer wieder neuen Auftrieb gegeben hat. Und nun sind wir fast am Ziel angelangt. 

Welchen Stellenwert genießt Ihr Festival in Ihrer Stadt? Ist die Finanzierung auf sicheren Beinen? 

Eva Debrodt & Alex Mereien: Die Stadt Oberursel hat sich dieses Jahr sehr stark für das Filmfest Oberursel eingesetzt. Neben Finanzierungshilfe und Infrastruktur freuen wir uns sehr, dass Bürgermeisterin Antje Runge seit diesem Jahr Schirmherrin des Filmfests ist. Das zeigt uns, dass die Stadt das Filmfest schätzt und es für Oberursel wichtig ist. Erwähnen möchten wir auch die Unterstützung durch die Abteilungen für Kultur, Sport und Ehrenamt sowie Wirtschaftsförderung, welche das Filmfest ebenfalls enorm unterstützen. Zum Thema Finanzierung muss man sagen, dass wir in diesem Jahr eine enorme Steigerung unserer Sponsoren erzielen konnten, über die wir unglaublich dankbar sind und ohne die der diesjährige Umfang des Filmfests sicher nicht möglich gewesen wäre. Aber auch die Mitarbeit unseres stark gewachsenen Teams (mehr als 20 Personen) ermöglicht das diesjährige Event – denn bis auf unsere Festivalassistenz, die von Hessen Film & Medien (Step Programm) gefördert wird, arbeiten alle ehrenamtlich. Letztlich sind wir noch nicht an dem Punkt angekommen, bei dem wir uns entspannt zurücklehnen können. Gerade die Bezahlung unserer Mitarbeiter liegt uns sehr am Herzen und wir würden uns freuen, wenn wir im nächsten Jahr noch weitere Mittel aufbringen könnten, um hier faire Arbeitsbedingungen zu schaffen. Und natürlich haben wir noch zahlreiche Ideen, wie wir unser Festival noch bunter und größer gestalten können. Auch hierfür dürfen noch weitere finanzielle Mittel reinkommen. 

Worauf freuen Sie sich am meisten? 

Eva Debrodt & Alex Mereien: Auf Menschen, die beim Filmfest lachen, reden, neue Kontakte knüpfen, Filme sehen, die sie bewegen und zum Nachdenken und Diskutieren anregen. Auf Filmemacher, die eine Wertschätzung ihrer hart erarbeiteten Werke erleben. Wir freuen uns einfach auf den Trubel des Events und den hoffentlich positiven Nachklang, den das Filmfest mit sich bringen wird. 

Hier geht’s zur Festival-Website.