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SWR konkretisiert Sparpläne

Weniger „Verstehen Sie Spaß?“-Sendungen, Streichungen von Formaten wie „Lesenswert“ und Immobilienverkäufe – so sieht der konkrete Sparplan des SWR für die nächste Beitragsperiode aus.

SWR-Intendant Kai Gniffke
SWR-Intendant Kai Gniffke (Credit: SWR/Patricia Neligan)

Vor dem Hintergrund der geringer ausgefallenen KEF-Empfehlung für eine Beitragserhöhung  auf 18,94 Euro ab dem Jahr 2025 hat der Südwestrundfunk (SWR) seine Pläne für Einschnitte in Verwaltung, Produktion, Infrastruktur und Programm konkretisiert. Aktuell rechnet die SWR-Geschäftsleitung ohne Gegenmaßnahmen mit einem dauerhaften strukturellen Defizit von rund 70 Millionen Euro pro Jahr ab der nächsten Beitragsperiode.

Die SWR-Geschäftsleitung beschließt, den Immobilienbestand weiter zu verkleinern sowie Mittel für Unterhaltungssendungen im linearen Fernsehen – auch zugunsten von Angeboten für jüngere Zielgruppen – zu reduzieren. „Produktionsprozesse und Workflows werden weiter standardisiert und sorgen damit für noch mehr Wirtschaftlichkeit in Produktion und Verwaltung. Zudem fokussiert und strafft der SWR sein Angebot an Off-Air-Veranstaltungen“, heißt es von der Landesanstalt.

Zu den einzelnen Punkten:

• Der SWR trennt sich von Immobilien, die sanierungsbedürftig, ineffizient oder nicht mehr unbedingt erforderlich sind.

• Insbesondere im Fernsehen gibt der SWR noch immer den überwiegenden Teil der Mittel für Programm aus, das vor allem ein älteres Publikum erreicht. Hier werden nun Mittel reduziert, um Angebote für jüngere und digitalaffine Zielgruppen fortsetzen und ausbauen zu können.

• Für das Erste wird der SWR künftig noch drei statt bisher fünf Ausgaben von „Verstehen Sie Spaß?“ pro Jahr beisteuern. Verstärkt soll es dafür exklusive Verlade-Filme für die ARD-Mediathek und Content für die erfolgreichen „Verstehen Sie Spaß“-Digitalkanäle geben.

• Streichungen zum Opfer fallen die Formate „Eisenbahn-Romantik“ und „Menschen und Momente“, die Literatur-Sendung „Lesenswert“ wird linear eingestellt. Ressourcen für den Dokumentarfilm im Dritten Programm werden für die Mediathek eingesetzt.

• Im Bereich Fernsehunterhaltung werden u. a. die „Mathias Richling Show“, die Sendungen „Advent live“ sowie „Comedy vom Rhein“ aufgegeben, außerdem – wie schon bekanntgegeben – die Formate „Spätschicht“ und „Ich trage einen großen Namen“.

• Mit Mathias Richling sind stattdessen ein Podcast und eine Fortführung des YouTube-Formats „Richling Backstage“ geplant. Nicht mehr übertragen werden zukünftig der „Umzug Deutsches Weinlesefest“, „Rhein in Flammen“ sowie das „Seenachtsfest“.

• Konzentration im Linearen auf Erfolgsmarken wie „Nachtcafé“, „Sag die Wahrheit“ und den „Schlagerspaß“, aber auch auf regionale Formate wie die neu gestartete „Comedy-Scheune'“

• Im Digitalen sollen Erfolgsformate wie die „Kurzstrecke“ mit Pierre M. Krause oder „Almania“ mit Phil Laude fortgesetzt werden. Der SWR will sich zudem weiter im Bereich Comedy engagieren.

SWR-Intendant Kai Gniffke kommentiert: „Der SWR geht verantwortungsbewusst mit dem Geld um, das uns die Beitragszahlenden anvertrauen. Deshalb folgt der SWR einer klaren Strategie: Wir wollen weiterhin bestmögliches Programm für die Menschen machen, die digitale Transformation kraftvoll vorantreiben und das finanzielle Fundament stabil halten. Das ist eine Aufgabe, die den gesamten SWR fordert und die wir nur mit einer großen Gemeinschaftsanstrengung aller Mitarbeitenden meistern werden.“