Für ihr Treatment „Mar de Leva“ hat die kolumbianische Filmemacherin Mariana Saffon den mit 20.000 Euro dotierten Baumi Script Development Award erhalten, der in diesem Jahr zum neunten Mal überreicht wurde.
In Sachen „strandtaugliches Wetter“ mag in Cannes gerade ein wenig Luft nach oben gewesen sein – der Freude bei der neunten Verleihung des Baumi Script Development Award tat dies aber keinerlei Abbruch. Eines Preises, der „Baumis Leidenschaft für das unabhängige Weltkino und seine Suche nach neuen cineastischen Stimmen weitergibt“, wie es der diesjährige Gastjuror Pan Nalin formulierte.
Entschieden hat sich die Jury für eine „neue Stimme des lateinamerikanischen Kinos“, die kolumbianische Autorin und Regisseurin Mariana Saffon – und ihr Treatment „Mar de Leva“. Dazu die Jury: „In Mariana Saffons Treatment muss sich die Protagonistin Elena ihrer größten Angst stellen: Mutter zu werden. Es ist das Porträt einer Frau in einer Krise, die mit einer Schuld konfrontiert wird, die nicht ihre eigene ist, sondern aus ihren tiefsten Ängsten kommt. Gleichzeitig ist die Geschichte eine genaue Darstellung gesellschaftlicher Vorurteile über Mutterschaft, der Last des patriarchalischen Erbes und des komplexen sozialen Kontexts der Klassenunterschiede in Kolumbien. Die präzise Erzählung mit Hitchcock Elementen hat uns überzeug.“
„Mar de Leva“, der in Medellín gedreht werden soll, ist Saffons erster Spielfilm. Mit ihrem Kurzfilm „Entre tú y Milagros“ nahm sie zuvor an über 80 Festivals teil und gewann unter anderen den Orizzonti Best Short Film Award bei den 77. Internationalen Filmfestspielen Venedig 2020, den Best Short Film Award beim Hamptons Film Festival und den DGA Jury Award.
Der Baumi Script Development Award wurde erstmals im Februar 2016 in Erinnerung an den Filmproduzenten und Filmverleiher Karl „Baumi“ Baumgartner verliehen. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wurde von den Stifterinnen Martina und Sandra Baumgartner, der von ihm mit gegründeten Pandora Film sowie der Film- und Medienstiftung NRW ins Leben gerufen. Um den Award können sich Autor:innen mit einem englischsprachigen Treatment bewerben.