Mal wieder gibt es eine neue Streaming-Studie: Diese bescheinigt den Deutschen eine Überforderung bei der Angebotsvielfalt und den vermehrten Wunsch nach nur einem Anbieter.
Menschen fühlen sich angesichts der steigenden Angebotsvielfalt im VoD- und Streaming-Bereich zunehmend überfordert. Das ist ein Ergebnis der Umfrage, die das Marketingunternehmen Omnicom durch die eigenen Annalect-Spezialisten in Deutschland für 2023 durchführen ließ.
60 Prozent der Menschen in Deutschland fühlen sich demnach durch die Angebotsvielfalt im Streamingmarkt rund um Netflix, Prime Video, Disney+, Magenta TV, Dazn, Waipu TV bis hin zu Joyn, RTL+ & Co überfordert und hätten lieber nur einen Anbieter, der sämtliche Inhalte abdeckt. Die 60 Prozent entsprechen einem Anstieg um elf Prozentpunkte gegenüber dem Wert aus dem Jahr 2022.
Rund 39 Prozent der Befragten gaben an, inzwischen keinen Überblick mehr über die vielen Anbieter bzw. den Überblick, welche Inhalte man bei welchem Anbieter findet, verloren zu haben. Für 34 Prozent gibt es dagegen zu wenig neue, qualitativ hochwertige Inhalte und ebenfalls 34 Prozent fühlen sich aber durch die kostenfreien Angebote gut versorgt.
Streaming-Budget variiert
50 Prozent sind nicht bereit, sich bei mehreren Anbietern anzumelden, um sehen zu können, was sie persönlich interessiert – ganz gleich ob kostenpflichtig oder kostenfrei. In der Vorjahreserhebung aus 2022 lag dieser Wert noch bei 44 Prozent. Wie die Studie weiter zeigt, würden nur noch 32 Prozent bei entsprechend angemessenen Kosten mehrere Anbieter nutzen – ein Rückgang von 10 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Im Schnitt sind die Befragten dabei bereit, pro Monat 17 Euro für einen Anbieter zu zahlen, für mehrere Anbieter liegt die Ausgabebereitschaft bei durchschnittlich 32 Euro.
Um die eigenen Ausgaben zu senken, sind die Menschen zunehmend bereit, Werbung zu akzeptieren: Etwa 60 Prozent der Befragten geben an, gegenüber Werbung in VoD-/Streaming-Angeboten generell offen zu sein. 32 Prozent würden lieber Werbung schauen, anstatt für die Inhalte zu bezahlen. Aber auch hier offenbart sich ein Dilemma: Die Bereitschaft, für einen geringeren Preis eine kleine Menge Werbung zu sehen, ist in den letzten Jahren gesunken (2022: 38 Prozent, 2023: 28 Prozent).
„VoD/Streaming-Markt am Scheideweg“
„Der VoD-/Streaming-Markt steht am Scheideweg. Er hat eine Angebotsvielfalt erreicht, die die Menschen sowohl hinsichtlich Inhalten wie auch Anbietern tendenziell überfordert. Wer hier eine Allround-Lösung bietet und das richtige Augenmaß zwischen Preis, Werbung und Inhalten findet, kann den nächsten Meilenstein im VoD-/Streaming-Markt legen. Trotz aller Herausforderungen treffen Marketer auf den VoD-/Streamingplattformen auf eine werbeoffene Zielgruppe – allerdings muss Werbung auf die Bedürfnisse der Menschen eingehen und einen Mehrwert liefern“, lautet das Fazit von Sibylle Lucke, Teamlead Research Annalect.