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UPDATE: Mohammad Rasoulof aus Iran geflohen

Im Iran wurde Mohammad Rasoulof vergangene Woche zu einer achtjährigen Haftstrafe und Peitschenhieben verurteilt. Jetzt ist dem Berlinale-Gewinner die Flucht gelungen. Aus Hamburg kommen zum Start des Festivals in Cannes Solidaritätsbekundungen.

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Mohammad Rasoulof (Credit: IMAGO / Depositphotos)

Ursprüngliche Meldung vom 13. Mai; UPDATE unten

Dem iranischen Regisseur Mohammad Rasoulof ist offenbar die Flucht aus seiner Heimat gelungen. Vergangene Woche wurde er dort zu einer achtjährigen Haftstrafe und Peitschenhieben sowie einer Geldstrafe und der Einziehung seines Vermögens verurteilt. Sein Anwalt ließ mitteilen, dass Rasoulof dafür bestraft werde, Filme zu machen. Zudem bestehe der Vorwurf, Verstöße gegen die nationale Sicherheit begangen zu haben. Rasoulof wird nun beim Festival de Cannes erwartet, wo sein neuer Film im Wettbewerb gezeigt wird. Auf SRF wird seine Filmagentur mit den Worten zitiert: „Ich bin vor einigen Tagen nach einer langen und komplizierten Reise in Europa angekommen. Ich hatte nicht viel Zeit, um eine Entscheidung zu treffen. Ich musste zwischen dem Gefängnis und der Ausreise aus dem Iran wählen. Schweren Herzens entschied ich mich für das Exil. Die Islamische Republik beschlagnahmte im September 2017 meinen Reisepass. Daher musste ich den Iran heimlich verlassen.“ Auch auf Instagram postete er seine Flucht mit den Worten: „Ich bin meinen Freunden, Bekannten und den Menschen dankbar, die mir – teils unter Einsatz ihres Lebens – geholfen haben, die Grenze zu überqueren und mich in Sicherheit zu bringen.“

UPDATE vom 14. Mai

Während aktuell noch unklar ist, ob Rasoulof an der Weltpremiere des MOIN-geförderten und von der Hamburger Runway Pictures produzierten Films „The Seed of the Sacred Fig“ beim Festival in Cannes teilnehmen kann, kommen aus der Hansestadt Solidaritätsbekundungen.

So erklärte Hamburgs Senator für Kultur und Medien, Carsten Brosda: „Mohammad Rasoulof ist ein herausragender Regisseur und beweist mit seinem filmischen Schaffen auch unvorstellbar großen Mut. Damit hat er sich in seinem Heimatland in große Gefahr begeben. Trotz dieser Gefahr und aller Restriktionen findet er immer wieder Wege, Filme zu drehen und so Kritik am iranischen Regime zu üben. Dass er deshalb nun seine Heimat verlassen musste, zeigt einmal mehr den großen Wert von Meinungs- und Kunstfreiheit, die alles andere als selbstverständlich sind und unsere Demokratie auszeichnen. Es ist an uns, sie zu bewahren. Ich bin sehr froh und erleichtert, dass Mohammad Rasoulof nun die Ausreise gelungen ist und er sich an einem sicheren Ort in Europa befindet.“

Helge Albers, Geschäftsführer der MOIN Filmförderung, sagt: „Ein starker und politischer Film, der keine bessere Plattform haben könnte: Mit ‚The Seed of the Sacred Fig‘ kehrt Mohammad Rasoulof nach nunmehr sieben Jahren nach Cannes zurück. Nach dem Goldenen Bären 2020 für ‚Doch das Böse gibt es nicht‘ zeigt diese Einladung erneut, dass Rasoulof zu den größten Filmemachern seiner Zeit gehört – allen Widrigkeiten zum Trotz. Wir freuen uns sehr, dass Rasoulof sicher in Europa angekommen ist und werden ihn mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen.“

Malika Rabahallah, Leiterin des Filmfest Hamburg, ergänzt: „Wir sind bestürzt und verurteilen die erneute Haftstrafe für Mohammad Rasoulof aufs Schärfste. Seine Filme sind Ausdruck tiefer Menschlichkeit und sprechen die Sprache der Freiheit. Wir sind erleichtert zu hören, dass er an einem sicheren Ort in Europa ist und stehen weiterhin solidarisch an der Seite des mutigen Filmemachers und langjährigen Freundes von Filmfest Hamburg.“