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BFFS: „Erhaltet die öffentlich-rechtlichen Sender!“

Der BFFS hat sich mit einem Appell an die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder gewandet, der sich gegen die Reformpläne für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk wendet: Gegen Pläne, die nach Ansicht des Verbandes und vieler prominenter Schauspielerinnen und Schauspieler „schwerwiegende Folgen“ für das Kulturprogramm, die journalistische Qualität und die Programmvielfalt der Sender haben würden.

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Katharina Abt, Repräsentantin „Film/Fernsehen“ im BFFS (Credit: Elena Zaucke)

Der Aufschrei gegen die von den Ländern geforderten Reformen beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist groß – und auch nach Ansicht des Bundesverbands Schauspiel (BFFS) drohen mit dem angepeilten Kurs „schwerwiegende Folgen für das Kulturprogramm, die journalistische Qualität und die Programmvielfalt der Sender“. Die vorgeschlagenen Kürzungen würden demnach vor allem das anspruchsvolle Kulturprogramm und die qualitativ hochwertige Berichterstattung treffen. Damit stünden sie nach Auffassug des Verbandes „im Widerspruch zum verfassungsmäßigen Auftrag der öffentlich-rechtlichen Sender, eine umfassende und ausgewogene Informationsversorgung sicherzustellen“.

Mit Unterstützung zahlreicher prominenter Schauspielerinnen und Schauspieler, darunter Maria Furtwängler, Sandra Hüller, Heino Ferch, Annette Frier, Ulrich Noethen, Michaela May, Günther-Maria Halmer, Matthias Brandt, Yvonne Catterfeld, Jasmin Tabatabai, Jutta Speidel und vielen weiteren hat der BFFS daher einen Appell an die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder gesandt. 

Der BFFS und die Unterstützerinnen und Unterstützer aus der Schauspielszene betonen darin, dass ein starkes öffentlich-rechtliches Rundfunksystem unverzichtbar für die Meinungsvielfalt und die demokratische Kultur in Deutschland sei. Sie appellieren an die Politik, die geplanten Reformen zu überdenken und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in seiner bestehenden Form zu erhalten.

Dazu Katharina Abt, Repräsentantin „Film/Fernsehen“ im BFFS: „Das Argument der Sender, das Programm müsse weiterentwickelt und erneuert werden, ist scheinheilig. In Wirklichkeit sollen doch nur Kosten eingespart werden.“ Michaela May erläutert: „Die öffentlichen-rechtlichen Sender haben schließlich einen Bildungsauftrag. Wenn der nur noch den Privatsendern überlassen wird, wer kümmert sich um die Erhaltung unserer Werte?“

Das Statement des BFFS im Wortlaut:

Die Ministerpräsident*innen haben einen Entwurf zur Reform der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten vorgestellt. Angebliches Ziel: Die Sender „digitaler und effizienter“ zu machen!
Konkret geplant ist, arte und 3Sat, sowie ZDF Neo und One zusammenzulegen, Phoenix, tagesschau 24, ARD Alpha und ZDF info auf ein oder zwei Bildungsangebote zu reduzieren.
Getrieben sind diese Überlegungen von der populistischen Agenda wütender Gegner des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, die seine Abschaffung zum Inhalt hat.
Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) hat erst jüngst festgestellt, dass zur auskömmlichen Finanzierung des öffentlichen rechtlichen Rundfunks und damit zur Erfüllung des gesetzlich verankerten Rundfunkauftrages, der Rundfunkbeitrag um 58 Cent zu erhöhen ist.
Der Debatte über die Erhöhung des Rundfunkbeitrags versucht die Politik der Länder nun durch die jüngst bekannt gewordenen Reformpläne auszuweichen, und gibt damit den populistischen Forderungen nach.
Die jetzt gemachten Vorschläge jedenfalls gehen definitiv in erster Linie zulasten des anspruchsvollen Kulturprogramms, der qualitativ hochwertigen Berichterstattung und damit der Programmvielfalt.
Fakt ist: Nur ein Bruchteil des Gesamtetats fließt überhaupt in die Programmgestaltung. Und hier wird jetzt gnadenlos der Rotstift angesetzt. Gespart werden kann hier aber nur wenig und das mit fatalen Konsequenzen zulasten der Programmvielfalt.
In einer Zeit zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung bis hin zu gesellschaftlichen Spaltungstendenzen, in einer Zeit zunehmender Fake-News und Desinformation demokratiefeindlicher Bewegungen, in einer Zeit abnehmender Zustimmung zur Demokratie als Staats- und Gesellschaftsform müssten die Anstrengungen unabhängiger Berichterstattung, qualitativ hochwertiger Hintergrundinformation und kultureller Bildung gestärkt und nicht geschwächt werden.
Die jetzt gemachten Reformpläne dagegen höhlen den verfassungsmäßig festgelegten Auftrag der öffentlich-rechtlichen Sender aus!
Sie schwächen den Produktionsstandort Deutschland für hochwertige fiktionale Inhalte und betreffen damit unsere Film- und Fernsehindustrie ganz direkt.
Sie gefährden die Demokratie!
Wenn wir die Demokratie nicht an die Wand fahren wollen, fahren wir besser mit den ÖFFIS.
Der BFFS fordert daher:
Erhaltet die Öffentlich-Rechtlichen Sender!
Erhaltet die Vielfalt!
Erhaltet die ÖFFIS!