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„Mickey 17“ erneut verschoben

Fragt sich nur, ob es positiv oder negativ zu werten ist, dass Warner Bros. den ersten Film von Bong Joon-ho seit seinem Cannes-Gewinner „Parasite“ abermals verschoben hat: „Mickey 17“ mit Robert Pattinson wandert nunmehr vom Januar auf den April 2025. 

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Bong Joon-hos „Mickey 17“ mit Robert Pattinson und Robert Pattinson (Credit: Warner Bros.)

Hat ein Filmemacher von Format eine kuriosere Reise nach dem Gewinn einer Goldenen Palme hinter sich als Bong Joon-ho? Nach „Parasite“, der sich 2019 zunächst in Cannes gegen Mitfavoriten wie „Once Upon a Time in… Hollywood“, „Porträt einer jungen Frau in Flammen“ oder „Leid und Herrlichkeit“ hatte durchsetzen können, im Anschluss als erste koreanische Produktion den Oscar als bester Film gewinnen konnte und Bong den Regie-Oscar bescherte (und in Deutschland im Verleih von Plaion Pictures als erster koreanischer Film mehr als eine Million Tickets verkaufen konnte), stand dem Koreaner die Welt offen. 

Er entschied sich für seine erste Hollywoodproduktion, eine Verfilmung des Science-Fiction-Bestsellers „Mickey 17“ mit Robert Pattinson in seiner ersten Rolle nach „The Batman“, und ist nunmehr bald fünf Jahre mit dem Projekt beschäftigt. Ursprünglich hatte man den Film spätestens für Cannes 2024 erwartet, dem schob Warner Bros. aber einen Riegel vor, indem als erster Starttermin der 31. März 2024 gewählt wurde. Eine absurd anmutende Entscheidung, wo man doch weiß, dass Cannes seinem Goldene-Palme-Helden den roten Teppich ausgerollt hätte.

Noch bizarrer war indes die Ankündigung zu Beginn dieses Jahres, dass „Mickey 17“ um ganz neun Monate geschoben werden würde, auf den 31. Januar – eigentlich kein Zeichen des Vertrauens in den Film: Der Januar gilt in den USA als Abladeplatz für ungeliebte Projekte. Dem hatte man entgegenzusteuern versucht mit einem Auftritt von Bong Joon-ho und Robert Pattinson in Las Vegas auf der CinemaCon im Rahmen der Warner-Bros.-Präsentation, wo erstmals Ausschnitte aus dem Film gezeigt wurden.

Nun ist auch der 31. Januar Makulatur: Warner Bros. hat die Verschiebung von „Michael“ durch Lionsgate in den Herbst genutzt und sich mit „Mickey 17“ auf die vakante Stelle am 18. April gesetzt. Was wiederum als Vertrauensbeweis gewertet werden kann: Hier kann man das Potenzial eines großen Genrefilms kurz vor Beginn der Sommersaison viel besser ausnutzen. Und öffnet Tür und Tor, wer weiß, für eine Weltpremiere auf der Berlinale (wahlweise auch beim SXSW Festival in Austin) – es wäre jedenfalls ein Knaller im ersten Jahr der neuen Berlinale-Chefin Tricia Tuttle. Abwarten.