Die 21. Dokumentarfilmwoche Hamburg startet am 23. April im Metropolis Kino mit der Hamburg-Premiere von Karin Bergers „Wankostättn“.
Der 37minütige Dokumentarfilm „Wankostättn“ ist Eröffnungsfilm der 21. Dokumentarfilmwoche Hamburg. Der österreichische Film, der u.a. auf der Diagonale 2023 lief, basiert auf Interviews, die Filmemacherin Karin Berger 1997 mit Karl Stojka geführt hat, der als zwölfjähriges Kind 1943 mit seinen fünf Geschwistern in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert wurde. Sowohl er als auch seine jüngere Schwester Ceija Stojka, die Karin Berger schon früher in zwei Filmen porträtiert hat, haben überlebt. In Gesprächen erzählt er bewegend vom Leben der Roma*nja im nationalsozialistischen Wien und in der Wankostättn-Siedlung. Die österreichische Filmemacherin wird von der Dokumentarfilmwoche, die sich als Forum für der formal und inhaltlich anspruchsvollen Dokumentarfilm versteht, überdies mit einer Position geehrt. Weitere Positionen gibt es zu „Newkryta/Farocki“ (mit den Filmen „Patterns Against Workers“ von 2023 und „Wie man sieht“ von 1986) und dem Thema „Dokumentarisches Hören“. Dem Team der Dokumentarfilmwoche liegt seit jeher der Austausch und der Dialog am Herzen. Zur diesjährigen Runde, die bis 28. April geht, heißt es: „Dies ist der Versuch, Stellung zu beziehen und die Werte, für die wir stehen, zu bekräftigen, ohne sich jedoch auf die derzeitige Polarisierung und die Zwei-Seiten-Politik einzulassen: Wir zeigen klare Kante gegen Rassismus, Antisemitismus und Islamophobie wie auch jedwede andere Form der Diskriminierung. Für eine offene Gesellschaft, für den Mut zur Auseinandersetzung – auch mit schmerzlichen Realitäten und Einsichten – und die Fortsetzung des Dialogs mit allen, die ein Interesse an Verständigung haben und in Betracht ziehen können, dass die eigene Meinung durch neue Erkenntnisse und andere Perspektiven veränderbar ist.“