Zum ersten Mal vergibt das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg am 14. November den „Young Actors Award“. Zusammen mit dem Festivalprogramm wurden heute die drei Kandidaten bekannt gegeben.
Das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg (IFFMH) hat heute zusammen mit dem Programm für seine von 7. bis 17. November stattfindende 73. Ausgabe die Nominierten für den Young Audience Award bekannt gegeben. Der Schauspielpreis, der am 14. November zum ersten Mal verliehen wird, wird über alle Sektionen hinweg – mit Ausnahme der Retrospektive – vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert.
Nominiert sind Ghjuvanna Benedetti für ihre Rolle als Tochter eines korsischen Clanbosses im Wettbewerbsfilm „The Kingdom“, Ariella Mastroianni für die Darstellung einer jungen Frau, die an Blackouts leidet und sich auf einen tückischen Deal einlässt, in einem weiteren Wettbewerbsfillm, „Gazer“, zu dem sie zusammen mit Regisseur Ryan J. Sloan auch das Drehbuch geschrieben hat, und Laura Weissmahr für ihre Rolle in Mer Colls Horror- und Psychothriller „Salve Maria“, in dem sie eine Mutter spielt, die keine positiven Gefühle für ihr Baby entwickeln kann und zwischen Überforderung und Eskapismus droht, den Bezug zur Realität zu verlieren.
Das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg wird am 7. November mit Jason Buxtons „Sharp Corner“ eröffnet und zeigt in seinem Hauptprogramm 71 Langfilme aus über 40 Ländern. Abschlussfilm des Festivals, das seine Retrospektive Agnieszka Holland widmet und Lynne Ramsay mit dem Grand IFFHM Award auszeichnet, ist Sophie Deraspes „Shepherds“.
Über das Festivalprogramm sagt Festivalleiter Sascha Keilholz: „In Anbetracht der geopolitischen Lage haben wir in diesem Jahr ein Programm mit zahlreichen Filmen kuratiert, die sich selbst als Form des Widerstands begreifen, des zivilen Ungehorsams und Aufbegehrens. Wie in Korrespondenz mit den Filmwelten unserer Ehrengäste Agnieszka Holland und Lynne Ramsay visualisiert dieses Kino zu überwindende innere und äußere Grenzen. Migration wird ebenso zum wiederkehrenden Motiv wie der Schrei nach Bildung und die Konsequenzen jahrhundertealter patriarchaler Strukturen. In diesem Kontext setzen sich verschiedene Filme mit toxischer Männlichkeit auseinander. Demgegenüber steht Mutterschaft in all ihrer Komplexität als wiederkehrender Topos. Zuweilen in Form der ‚Regretting Motherhood‘ wie in ‚Nightbitch‘, und in ‚Salve Maria‘ – oszillierend zwischen brüllend komischer schwarzer Komödie und Psychothriller mit Horrorelementen. Aber auch als Wunsch und Empfinden gegen alle Vernunft, etwa bei ‚Ten Months‘. So bildet der Filmjahrgang einen Chor unterschiedlichster Stimmen, die miteinander in einen Dialog treten. Das zeigen ebenso unsere Beiträge aus Palästina und Israel.“
Weitere Informationen unter www.iffmh.de.