2026 führt Dänemark als eines der letzten Länder in Europa ein Steueranreizmodell ein, mit dessen Hilfe das Land attraktiver für ausländische Film- und TV-Produktionen werden soll. Das jährliche Gesamtbudget liegt deutlich höher als das in Schweden und Norwegen.
In einem der letzten Länder Europas startet in Dänemark 2026 ein Steueranreizmodell, mit dessen Hilfe das Land attraktiver für ausländische Film- und TV-Produktionen gemacht werden soll.
Presseberichten zufolge liegt das jährliche Budget des Steueranreizmodells mit 125 Mio. Dänischen Kronen (knapp 19,5 Mio. Euro) doppelt so hoch wie das eines vergleichbaren Modells in Schweden und deutlich höher als das des norwegischen Modells. Der Nachlass auf förderfähige Ausgaben soll voraussichtlich 25 Prozent betragen; der genaue Wert sowie andere Parameter würden noch in diesem Jahr festgelegt, wie die neue Leiterin der Danish Producers Association, Anna Porse Nielsen, gegenüber dem US-Branchenblatt „Variety“ erklärte.
Über die Bedeutung des Steueranreizmodells sagte sie: „Wir haben in Dänemark eine so qualifizierte Branche mit weltbekannten Regisseuren, Schauspielern, Produzenten und Crews, die auf hohem Niveau ausgebildet sind, dass es an der Zeit ist, einen Anreiz zu schaffen, um internationale Produktionen anzuziehen. Es habe so lange gedauert hat, bis das Land dieser Initiative zugestimmt hat, weil „die dänischen Politiker traditionell zurückhaltend waren, wenn es darum ging, bestimmte Brachen zu unterstützen; aber da Dänemark nun das letzte Land ohne ein Anreizsystem ist, ist es zu einer Frage der Wettbewerbsfähigkeit geworden, und die Branche in Dänemark ist dankbar dafür, dass sie endlich politische Unterstützung erhält.“
Nach der Verabschiedung des Steueranreizmodells betonte Dänemarks Kulturminister Jakob Engel-Schmidt, dass das Land ein großes strategisches Interesse daran habe, „den Weg für starke Film- und Fernsehproduktionen zu ebnen“. Weiter erklärte der Minister: „Ich finde es verrückt, dass eine Serie wie ‚Fräulein Smillas Gespür für Schnee‘, die in Grönland und Dänemark spielt, in Lettland, Litauen und Island gedreht wurde, die alle über Produktionsvergünstigungen verfügen. Das ist eine Verschwendung von Arbeitsplätzen, der dänischen Erzähltradition und der Bekanntheit unseres fantastischen Königreichs. Deshalb bin ich stolz darauf, dass wir jetzt einen großen Schritt machen, um Dänemark zu einem europäischen Powerhouse für Film- und Fernsehproduktionen zu machen. Und wer weiß, vielleicht zieht die Hauptfigur in der nächsten Version der Erfolgsserie ‚Emily in Paris‘ nach Kopenhagen?“