Zum jährlichen Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar ruft die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) erstmalig einen Kinotag mit Titel „Augen auf“ ins Leben. Ab 2026 soll aus dem Ein-Tag-Event eine ganze Filmwoche werden.
In drei Städten, nämlich Berlin, Frankfurt am Main und Rostock, findet am 27. Januar 2025, dem jährlichen Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus, der „Augen auf“-Kinotag statt. Initiiert wird er von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ). In diesem Rahmen werden u.a. die Filme „A Real Pain“ von Jesse Eisenberg sowie „Das kostbarste aller Güter“ von Michel Hazanavicius gezeigt sowie auch ein Schulkinoprogramm mit u.a. „In Liebe, eure Hilde“ von Andreas Dresen und „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ von Caroline Link. Flankiert wird der Tag mit Podiumsdiskussionen. Es werden Filme kuratiert, die sich auf unterschiedliche Weise mit der NS-Geschichte und dem Holocaust auseinandersetzen, wie es in der Ankündigung heißt. Dabei richtet sich der „Augen auf“-Kinotag an alle Altersgruppen, soll aber insbesondere jungen Menschen neue und emotionale Zugänge zur Geschichte ermöglichen. „Filme haben eine große gesellschaftliche Kraft. Als niedrigschwelliges Angebot bieten sie einen emotionalen Zugang zu komplexen Zusammenhängen und Themenwelten. Kinofilme laden ein, sich interessiert vertiefend mit der NS-Geschichte auseinanderzusetzen – denn Film berührt“, so Andrea Despot, Vorstandsvorsitzende der Stiftung EVZ. Die Stiftung EVZ hat den Kinotag mit der Agentur Jetzt & Morgen konzipiert. Die filmpädagogische Begleitung wird von Vision Kino übernommen.
Auslöser für die Konzeption des Kinotags seien laut Ankündigung der starke Anstieg von Geschichtsverdrängung und Verleugnung in Politik und Gesellschaft, aber auch die Ergebnisse der MEMO-Jugendstudie, die 2023 ihrerseits offenlegte, dass Jugendliche und junge Erwachsene zwar im Kontext der NS-Zeit Faktenwissen, historische Orte und Gegenwartsbezüge vermittelt bekommen wollen, aber doch die Hälfte der befragten 16- bis 25-Jährigen den Zeitraum der NS-Herrschaft nicht mehr korrekt benennen kann.
Ab 2026 soll aus dem Ein-Tag-Event eine Filmwoche werden.